Foto: Ria Novosti
Laut den Begleitdokumenten sind die Würstchen zu 100 Prozent aus Rindfleisch hergestellt. Allerdings seien Pferde- und Geflügelfleisch sowie Soja in der Fleischmasse gefunden worden, so der Sprecher. Bei der Lieferung per LKW soll es sich um 20 Tonnen Würstchen handeln.
Die Firma Landhof gab auf die Anfrage des „Kommersant“ keine Stellungnahme zu dem Vorfall ab. In den Supermarktregalen sind Fleischprodukte der Firma unter den Marken Landhof, Karnerta und LOIDL zu finden. Die Agraraufsichtsbehörde teilte allerdings nicht mit, in welcher Wurst-Marke das Pferdefleisch gefunden wurde.
Das Unternehmen produziert jedes Jahr 160 Tonnen Fleischprodukte. 2011 lag der Umsatz von Landhof bei 190 Millionen Euro. Die Exporte gehen nach Deutschland, Ungarn, Tschechien, die Slowakei, Griechenland, Niederlande, Schweden, Finnland, Dänemark, Italien.
Der Skandal um falsch etikettierte Lebensmittel war vor wenigen Wochen ausgebrochen. In als Rindfleisch deklarierten Erzeugnissen unter anderem aus Frankreich, Deutschland und Schweden wurde Pferdefleisch entdeckt. Es handelte sich vor allem um Billig-Produkte wie Tiefkühl-Lasagne, Hackbällchen, Würste u.a.
Fast alle europäischen Unternehmen, die Fleisch nach Russland liefern, haben eine Lizenz für Pferdefleischlieferungen. Nach Angaben des russischen Fleischverbandes wurden im vergangenen Jahr 26.500 Tonnen Pferdefleisch nach Russland geliefert. Größter Lieferant ist Argentinien mit 40 Prozent, gefolgt von Uruguay (14 Prozent), Australien (6 Prozent), Island (2,1 Prozent) und Bulgarien (1,8 Prozent). Dabei kostet Pferdefleisch im Großhandel etwa genauso viel wie Rindfleisch.
Für viele Fleischverarbeitungsbetriebe ist es günstiger, bei Billig-Produkten Rindfleisch durch Fleisch von alten und kranken Pferden zu ersetzen. Experten zufolge kann dieses Fleisch jedoch gefährliche Substanzen wie Phenylbutazon enthalten, die den Tieren als Medikament verabreicht wurden.
Dieser Beitrag erschien zuerst bei RIA Novosti.
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