Die modernen Trams für die russische Hauptstadt werden auf Basis von Flexity 2 produziert. Foto: Pressebild
Russland ist in diesem Jahr Partnerland der weltweit größten Industriemesse. Prominent vertreten sein wird dort auch UralVagonZavod (UVZ), eines der größten russischen Maschinenbauunternehmen. Gemeinsam mit dem kanadischen Konzern Bombardier Transportation mit Sitz in Berlin wird UVZ auf der Messe ein 1 : 1-Modell der Straßenbahnwagen Bombardier Flexity Outlook sowie verkleinerte Modelle von Straßenbahnen und U-Bahnwaggons ausstellen.
Den Startschuss für die enge Kooperation des russischen und kanadischen Konzerns setzte eine im Juli 2012 in Jekaterinburg unterzeichnete Vereinbarung. Der Vertrag regelt die Nutzungsrechte der russischen Seite an modernen Produktionstechnologien, Personalschulungen in europäischen Bombardier-Werken und gemeinsame Entwicklungen.
Bereits in der ersten Phase der Zusammenarbeit soll ein Lokalisierungrad von 50 Prozent erreicht werden. Die modernen Straßenbahnwagen und bald möglicherweise auch U-Bahnwaggons werden in einem der UVZ-Werke gefertigt. „Wir sind überaus erfreut, eine Vereinbarung mit einem Unternehmen wie UVZ unterzeichnet zu haben", sagt Germar Wacker, Präsident des Bereichs Straßen- und Stadtbahnen bei Bombardier Transportation. „Das Unternehmen ist Russlands größter Waggonhersteller. Wir sind sehr zuversichtlich, mit einem Partner diesen Formats unser Projekt zum Erfolg zu führen. Und wir stellen uns auf eine langfristige Zusammenarbeit ein."
Ein Bedarf von 6500 Wagen
Hans-Peter Engel, Verkaufsleiter bei Bombardier Transportation für Mitteleuropa und Russland, erläutert die Entscheidung für einen Eintritt auf den russischen Markt: „Gemeinsam mit den Experten von UVZ haben wir den russischen Markt eingehend erforscht und uns davon überzeugt, dass er für uns ein wichtiger strategischer Absatzmarkt ist. Als weltweit führender Hersteller im Segment Straßen- und Stadtbahnen sind wir sehr daran interessiert, unsere modernen Technologien in Russland auf den Markt zu bringen. Etwa 6500 Wagen sind erforderlich, um den bestehenden Fahrzeugpark zu erneuern."
Alle Großstädte seien auf effiziente, ökologische und bequeme Transportmittel angewiesen, so Wacker. Diese Merkmale erfüllen seiner Auffassung nach ideal die Straßen- und U-Bahn. Moskau bildet da keine Ausnahme – vor allem angesichts der bevorstehenden Fußballweltmeisterschaft im Jahr 2018. Nach den Worten von Maxim Liksutow, stellvertretender Bürgermeister Moskaus und Leiter des Verkehrsdepartements, ist in den letzten beiden Jahren bereits die Hälfte des Fahrzeugparks auf Schienen modernisiert worden.
Nun kommen auch Straßenbahnzüge von Bombardier nach Moskau: Im Dezember vergangenen Jahres gewannen UVZ und Bombardier eine Ausschreibung über 120 moderne Straßenbahnen mit einem Volumen von 200 Millionen Euro.
Perspektive GUS
UVZ stellte die breit gefächerte Produktlinie der Niederflurstraßenbahnen von Bombardier vor, die bereits in vielen europäischen Städten eingesetzt werden. Sie zeichnen sich durch hohen Komfort und Sicherheit aus und sind zudem dank geringer Wartungs- und Energiekosten im Unterhalt günstig.
Der Generaldirektor von UVZ Oleg Sijenko ist überzeugt, dass Bombardier Transportation heute die weltweit besten und modernsten Straßenbahnzüge herstellt. „Entsprechend des Vertrags mit Bombardier werden wir uns auch an allen zukünftigen Ausschreibungen in den GUS-Staaten beteiligen", so Sijenko.
Alle Rechte vorbehalten. Rossijskaja Gaseta, Moskau, Russland
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