Laut Yandex haben die Wissenschaftler der Carnegie Mellon University zur Implementierung der Gestenerkennung 1 500 Aufzeichnungen von Gesten gesammelt. Foto: Getty Images / Fotobank
Die kalifornische Abteilung der russischen Suchmaschine Yandex hat eine App zum Lesen von Nachrichten aus sozialen Netzwerken auf dem Fernsehbildschirm entwickelt. Die Anwendung lässt sich mit Gesten steuern, heißt es in einer offiziellen Mitteilung von Yandex. Das Programm
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ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit von Mitarbeitern von Yandex Labs mit Wissenschaftlern einer Zweigstelle der Carnegie Mellon University im kalifornischen Silicon Valley. Ziel des Projekts war die Entwicklung einer neuen Art der Vernetzung mit dem Fernsehen. Diese sollte eine personalisierte und interaktive Mediennutzung ermöglichen.
Da die Applikation erst einen Prototyp, also noch kein Endprodukt darstelle, können Nutzer noch nicht auf das Programm zugreifen, erklärt Tatjana Komarowa, Sprecherin der russischen Suchmaschine Yandex. Komarowa schließt aber nicht aus, dass die neue Technik künftig in Yandex-Produkten zur Anwendung kommen könne. Über konkrete Pläne aber äußerte sich die Sprecherin nicht. Die App ist für die Plattform Mac OS X ausgelegt, die Gestenerkennung leistet Microsoft Kinect. Das Programm überträgt Neuigkeiten aus mehreren sozialen Netzwerken auf den Fernsehbildschirm und ermöglicht deren Steuerung mittels Gesten. Die App stellt dem Anwender Fotos, Videos, Musik und Nachrichten seiner Freunde für den Bildschirmschonermodus zur Verfügung.
Laut Yandex haben die Wissenschaftler der Carnegie Mellon University zur Implementierung der Gestenerkennung 1 500 Aufzeichnungen von Gesten gesammelt, dazu wird eine intuitive und lernfähige Software verwendet, die sich dem Benutzer anpasst. Das Team von Yandex Labs war für den Entwurf der Lösung sowie für das Design der Apps verantwortlich. Außerdem legte es ein Set von Gesten zur Steuerung des Programms fest.
Die neue App ist bereits die zweite Innovation von Yandex Labs in der jüngeren Vergangenheit. Im Januar hatte das Unternehmen eine Smartphone-App für die Suche in sozialen Netzwerken namens Wonder auf den Markt gebracht. Facebook blockierte allerdings den Zugriff dieser App auf sein System. „Facebook verbietet es Entwicklern anderer Netzwerke, Daten ohne schriftliche Genehmigung von Facebook in ein beliebiges Suchmaschinensystem oder einen Katalog einzuspeisen. Die Blockierung von Wonder zeigt, wie aggressiv Facebook die Daten über seine mehr als eine Milliarde Nutzer schützt", schrieb schon früher der Korrespondent des Techno-Blogs Techcrunch George Constein. Die Übertragung von Neuigkeiten verstoße nicht gegen die Benutzerregeln von API Facebook, bemerkt Komarowa. Außerdem sei die neue App noch ein Prototyp, auf den Nutzer keinen Zugriff hätten, versicherte die Yandex-Sprecherin.
Dieser Beitrag erschien zuerst bei Wedomosti.
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