Sanierung des WWZ beschlossen

Der Brunnen der Völkerfreundschaft auf dem WWZ. Foto: ITAR-TASS

Der Brunnen der Völkerfreundschaft auf dem WWZ. Foto: ITAR-TASS

Das Allrussische Ausstellungszentrum (WWZ), eines der bekanntesten touristischen Attraktionen Moskaus, das zu sowjetischen Zeiten den Namen Ausstellung der Volkswirtschaftlichen Errungenschaften der UdSSR WDNCh trug, steht vor einer Generalsanierung. Die Moskauer Stadtverwaltung hat die Sanierung des historischen Geländes bewilligt.

Das Allrussische Ausstellungszentrum (WWZ), eines der bekanntesten touristischen Attraktionen Moskaus, das zu sowjetischen Zeiten den Namen Ausstellung der Volkswirtschaftlichen Errungenschaften der UdSSR, WDNCh trug, steht vor einer Generalsanierung. Nach Auskunft der Zeitung RBC Daily hat die Moskauer Stadtverwaltung die Parameter für die Sanierung des historischen Geländes sowie den Bau von etwa 700 000 m2 Parkfläche und gewerblicher Immobilien bewilligt.

Geplant sind ein Ozeanarium, ein Aqua Park, ein Schwimmbad, eine Kongresshalle, mehrere Ausstellungspavillons, zwei Hotels, ein Rollerdrom, eine Kletterwand sowie einige Kinos und Museen.

Diese Projekte sollen außerhalb des historischen Teils des WWZ umgesetzt werden, erklärte Natalja Sergunina, die stellvertretende Bürgermeisterin

von Moskau, zuständig für Grund- und Bodenangelegenheiten der Stadt Moskau, gegenüber der Zeitung RBC Daily. Der historische Teil werde lediglich restauriert, so Sergunina. Dafür sind etwas mehr als 500 Millionen US-Dollar erforderlich. So sind die Versorgungsleitungen des einstigen WDNCh komplett verschlissen, die der Gebäude zu 75%, erklärte der WWZ-Generaldirektor Alexej Mikuschko.

Die Gesamtkosten für die Erneuerung des WWZ-Geländes sollen bei etwa 2 Milliarden US-Dollar liegen. „Wir wollen nicht nur sämtliche Gebäude und Denkmäler restaurieren, sondern auch einen Ort mit Signalwirkung im heutigen Moskau erschaffen, der nicht nur den Moskauern gefallen, sondern auch eine Visitenkarte der russischen Hauptstadt darstellen wird", sagt Alexej Mikuschko.

Solch ein bedeutender Ort war das WWZ in der Sowjetära. Der 237,5 Hektar große Komplex wurde 1939 auf Beschluss des zweiten Allunionskongresses der Kolchosbauern errichtet. Er sollte als Ausstellungsfläche für die volkswirtschaftlichen Errungenschaften der UdSSR dienen. Das Projekt stieß auf große Resonanz unter den Beschäftigten der Landwirtschaft – beim Ausstellungskomitee gingen an die 250 000 Anträge ein.

Die Ausstellung selbst war nach dem Branchen- und Territorialprinzip konzipiert. Auf einer Fläche von über 140 Hektar wurden mehr als 250 Gebäude und Anlagen errichtet – etwa Pavillons einzelner Branchen oder „Häuser" der Unionsrepubliken. Ferner befindet sich auf dem Gelände des WWZ ein Turm von 52 Metern Höhe, mit einer 13 Meter hohen Skulptur, die einen Traktoristen und eine Kolchosarbeiterin darstellt, die Hammer und Sichel Richtung Himmel strecken. Die Skulptur trägt den Namen „Der Arbeiter und die Kolchosbäuerin".

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde auf dem zentralen Platz des WWZ der „Brunnen der Völkerfreundschaft" errichtet. Seine Skulpturenkomposition stellt Figuren von Kolchosbäuerinnen aus unterschiedlichen Republiken dar, die in nationaler Tracht einen festlichen Reigen tanzen. Die Skulpturen der Kolchosbäuerinnen sind aus Bronze gefertigt und mit einer dünnen Goldschicht überzogen. Die Weizengarben sind aus vergoldetem Kupfer. Aus dem Brunnen sprudelt sekündlich über eine Tonne Wasser und wird auf die Höhe eines achtstöckigen Hauses geschlossen.

Ab Mitte der 1990er Jahre wurde das WWZ nicht seiner eigentlichen Bestimmung gemäß genutzt. Viele Pavillons wurden als Lagerräume oder Verkaufsflächen für Haushalts- und Computertechnik verpachtet.

 

Quelle: Zusammenstellung von Meldungen aus RBC Daily und RIA Novosti.

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