Merkel reist zu russischem Davos

Das 17. Petersburger Internationale Wirtschaftsforum wird vor allem Ansätze einer Überwindung der Stagnation und Wege zu einem nachhaltigen Wirtschaftswachstum erörtern. Foto: ITAR-TASS

Das 17. Petersburger Internationale Wirtschaftsforum wird vor allem Ansätze einer Überwindung der Stagnation und Wege zu einem nachhaltigen Wirtschaftswachstum erörtern. Foto: ITAR-TASS

Vom 20.-22. Juni findet das 17. Petersburger Internationale Wirtschaftsforum statt. Die über 5000 Teilnehmer aus 30 Ländern der Welt werden über die Perspektiven der globalen Wirtschaft und Wege zu mehr Wirtschaftswachstum diskutieren.

Das diesjährige Wirtschaftsforum hat angesichts des Vorsitzes Russlands in der G20 eine besondere Bedeutung. Themen sind die Stimulierung von Investitionen für ein beschleunigtes Wirtschaftswachstum, das Staatsschulden-Management, die Reform des internationalen Finanzsystems, die nachhaltige Entwicklung der Energiemärkte sowie die Stärkung des Welthandels. Als Diskussionspartner werden unter anderem Bundeskanzlerin Angela Merkel und der niederländische Premierminister Mark Rutte erwartet. Im Vorfeld des „Russischen Davos" werden ein G20 Gipfel sowie das Y20 Youth Forum stattfinden.

Das 17. Petersburger Internationale Wirtschaftsforum (SPIEF) wird vor allem Ansätze einer Überwindung der Stagnation und Wege zu einem

nachhaltigen Wirtschaftswachstum erörtern. In Gesprächsrunden zum Thema „Globale Agenda für nachhaltiges Wirtschaftswachstum" wird es um grundlegende Faktoren der Entwicklung der Weltwirtschaft gehen. Außerdem sollen Strategien zur Restrukturierung der Wirtschaft und zur Stimulierung nachhaltigen Wachstums diskutiert werden.

Das Forum führt führende Vertreter der internationalen Wirtschaftsgemeinschaft und der politischen und wirtschaftlichen Elite Russlands zusammen. Sie werden auch dieses Jahr das traditionelle und bewährte Format „Mit Gesprächen etwas bewegen" fortsetzen. Im vergangenen Jahr beteiligten sich an dieser Veranstaltung u.a. Goldman-Sachs-Chef Lloyd Blankfein, der Gründer von Mangrove Capital Partners Gerard Lopez sowie der Nobelpreisträger Henry Kissinger.

Zwei weitere nicht weniger aktuelle Diskussionsrunden werden unter dem Titel „Russland und die globale Agenda" und „Neue Katalysatoren für Veränderungen" geführt. In der zuerst genannten Veranstaltung erörtern die Teilnehmer mit Vertretern der russischen Regierung mögliche Entwicklungsrichtungen der russischen Wirtschaft und die Rolle Russlands in der globalen Welt. Das zweite Panel wird die Potentiale moderner Technologien und innovativer Lösungen für Aufgaben in Wirtschaft und Gesellschaft beleuchten.

Außerdem findet im Rahmen des SPIEF das traditionelle Gipfeltreffen von Energiekonzernen statt. Im vergangenen Jahr hatte Rosneft dieses Forum für die Unterzeichnung mehrerer Verträge genutzt, darunter mit Eni und Statoil über die Arktis, die dem Energieriesen im Gegenzug Zugang zur Erdölverarbeitung in Europa, zu Lagerstätten in Nordafrika und zu anderen Ressourcen eröffneten.

Das SPIEF hat sich in den letzten Jahren rasant entwickelt. Noch Mitte der 2000er Jahre hatte diese Veranstaltung einen rein lokalen Charakter und wurde selten von mehr als 2000 Teilnehmern besucht. Seit 2005 engagierte sich der frühere russische Wirtschaftsminister und heutige Vorstandsvorsitzende der Sberbank German Gref für die Profilierung des SPIEF als internationales Forum. Danach erfuhr das SPIEF dank der Unterstützung durch den russischen Vize-Regierungschef Igor Schuwalow einen regelrechten Boom und wurde zu dem Wirtschaftsforum in der Russischen Föderation schlechthin.

An ihm orientiert man sich in Russland bei der Organisation internationaler Großereignisse. „Das SPIEF setzt Maßstäbe für Foren, die wir in Russland ausrichten", erklärt der stellvertretende Minister für wirtschaftliche Entwicklung Oleg Fomitschew. Die Maßstäbe sind hoch. Im vergangenen Jahr nahmen 5347 Wirtschaftsvertreter teil, darunter 157 Vorstände internationaler Großkonzerne, von denen 55 auf den Forbes- und Fortune-Ratinglisten aufgeführt sind. Auf dem Forum wurden 84 Verträge unterzeichnet, neun im Umfang von über 360 Milliarden Rubel (etwa 8,5 Milliarden Euro) sowie vier Kreditvereinbarungen über 164,4 Milliarden Rubel (etwa vier Milliarden Euro). Zur Berichterstattung über diese Ereignisse reisten 1139 Journalisten aus 30 Ländern an.

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