Moskau plant neue Bahnhöfe

In Moskau könnten vier neue Bahnhöfe entstehen. Foto: DPA/Vostock Photo

In Moskau könnten vier neue Bahnhöfe entstehen. Foto: DPA/Vostock Photo

Für Hochgeschwindigkeitszüge mit einer Geschwindigkeit von bis zu 400 km/h sollen in Moskau vier neue Bahnhöfe entstehen. Die Städte Sankt Petersburg, Jekaterinburg und Adler (Sotschi) wären dann in kürzester Zeit erreichbar.

In Moskau könnten in den kommenden Jahren gleich vier neue Bahnhöfe entstehen, wie die Zeitung „Iswestija" berichtet. Diese werden in erster Linie für die Hochgeschwindigkeitszüge benötigt, welche auf drei Hauptstrecken durch Russland fahren. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 400 km/h sollen diese Züge nicht nur die Städte Sankt Petersburg, Adler (Gebiet Sotschi) und Jekaterinburg (1 860 Kilometer von Moskau entfernt) mit der Hauptstadt verbinden, sondern auch noch etwa doppelt so schnell sein wie die derzeit in Russland eingesetzten „Sapsan"-Züge (zu Deutsch: „Falke"), die eine Geschwindigkeit von 160 bis 250 km/h erreichen. Die nördliche Hauptstadt Russlands, wie Sankt Petersburg häufig genannt wird, könnte somit von Moskau aus in nur zwei bis zweieinhalb Stunden erreicht werden.

Das Komitee für Architektur und Städtebau der Stadt Moskau (Moskomarchitektura) hat bereits bei der Direktion der Moskauer Verkehrsknotenpunkte einen Vorschlag eingereicht, wo zwei der vier Bahnhöfe für die Hochgeschwindigkeitszüge gebaut werden könnten. Demnach wären ein Bahnhof im Osten der Hauptstadt, in dem Vorort Perowo, und ein weiterer im Süden, in Zarizyno, denkbar.

Walentin Muraschow, Leiter der Abteilung für Modernisierung des Beförderungsprozesses am Institut für Wirtschaft und Transportentwicklung, einer „Tochter" der Russischen Eisenbahnen RZD, merkte jedoch an, dass der Bau der Bahnhöfe fernab des Stadtzentrums nicht jedem recht sein werde.

„Einen nach Moskau reisenden Geschäftsmann irgendwo in einem Vorort aussteigen zu lassen, ist nicht gerade einleuchtend. Varianten, die sich eher im Stadtzentrum befinden, wären sinnvoller wie beispielsweise der Bau eines neuen Bahnhofs nahe dem Haltepunkt Kalantschewskaja oder die komplette Modernisierung des Kursker Bahnhofs (dieser befindet sich innerhalb des Gartenrings, Anm. d. Red.)", so der Experte. Seiner Meinung nach könnte am Kursker Bahnhof ein mehrstöckiges Bahnhofsgebäude nach dem Vorbild des Berliner Hauptbahnhofs errichtet werden: Die erste Etage wäre für Regionalzüge reserviert, die zweite für den Fernverkehr und die dritte für Hochgeschwindigkeitszüge.

Die zwei anderen Bahnhöfe sollen für die Einwohner des „Neuen Moskaus" entstehen. Im Jahr 2011 hatte die Regierung beschlossen, das Gebiet der

Hauptstadt im Südwesten auszudehnen, woraufhin sich die Fläche Moskaus mehr als verdoppelt hat.

Muraschow sagte, dass die Bahnhöfe im „Neuen Moskau" dem Fernverkehr gewidmet werden sollten. „Dort gibt es derzeit noch keinen Bahnhof, an dem Fernverkehrszüge halten. Allerdings gibt es auch den Vorschlag, die Strecken nach Kiew und Kursk miteinander zu verbinden, denn das ‚Neue Moskau' befindet sich genau zwischen ihnen. Auf dieser neuen Strecke könnte dann ein neuer Bahnhof entstehen. Es könnte aber auch ein Bahnhof für jede der beiden Strecken gebaut werden", so Muraschow.

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