Russische Luftfahrt glänzt in Paris

Das russische Transportflugzeug An-70. Foto: Reuters

Das russische Transportflugzeug An-70. Foto: Reuters

Die französische Flugschau Le Bourget bei Paris hat der russischen Flugzeugindustrie größere Aufträge sowohl im Bereich der Militär- als auch der zivilen Flugtechnik beschert.

Auf der französischen Flugschau „Paris Air Show" in Le Bourget konnten die russischen Hersteller der Militär- und der zivilen Flugtechnik größere Aufträge abschließen. So hat der Suchoi Superjet 100 des Unternehmens Suchoj Verkehrsflugzeuge (SVF) neue Interessenten in Asien und im Nahen Osten gefunden. Darüber hinaus sind Verträge über die Lieferung der Hubschrauber „Nachtjäger" und „Alligator" unterzeichnet worden.

Im Rahmen der Pariser Luftfahrtschau rechnete das staatliche Exportunternehmen Rosoboronexport damit, Verträge über die Lieferung des supermanövrierfähigen Mehrzweck-Jagdflugzeugs Su-35 und des

Su-35C

 

Das Jagdflugzeug Su-35С ist mit dem neuesten plattformfreien Trägheitsnavigationssystem BINS-SP2 ausgerüstet.

Es ermittelt im Falle eines Ausfalls der Kommunikationsanlage oder des Kontakts zum Bodendienst automatisch die Position des Flugzeugs.

Das neue Navigationssystem wird in Jagdflugzeugen der fünften Generation PAK FA (Т-50) zum Einsatz kommen.

Das System „Komplex“ kostet 40 Prozent weniger als vergleichbare ausländische Gerätetechnik und verfügt gegenüber dieser über eine zweimal längere Lebensdauer. Dabei lässt sich dieses Navigationssystem auch in Verkehrsflugzeugen sowie in see- und landgestützten Anlagen einbauen.

Schulkampfflugzeugs Jak-130 sowie des Kampf- und Aufklärungshubschraubers Ka-52 „Alligator" abzuschließen. Letzterer wurde bisher lediglich für die einheimischen Luftstreitkräfte produziert. Dem Delegationsleiter von Rosoboronexport Sergej Kornejews zufolge werden bezüglich aller Modelle Verhandlungen mit ausländischen Auftraggebern geführt.

Etwas später verkündete der stellvertretende Exportchef von Rosoboronexport Alexander Michejew, dass der erste Vertrag für das Hubschraubermodell Ka-52 unterzeichnet worden sei. Er konkretisierte jedoch nicht, welches Land der Auftraggeber und wie hoch das Auftragsvolumen ist. Nach den Worten einer Quelle in der russischen Delegation in Le Bourget wurde der „Vertrag mit dem Irak im Rahmen eines Abkommens aus dem Jahr 2012 unterzeichnet", verkündete RIA Novosti. Die Quelle betonte, dass dies faktisch der erste Vertrag zwischen den beiden Ländern im Rahmen eines umfangreichen Abkommens zu Bewaffnung und Militärtechnik sei. „Somit kann man davon ausgehen, dass das Abkommen mit einem Auftragsvolumen von mehr als drei Milliarden Euro auch in Kraft treten wird", so die Quelle.

Die Su-35С-Show in Le Bourget. Video: Planes TV

Der neueste Hubschrauber vom Typ Ka-52 sollte in Paris seinen ersten Vorführungsflug absolvieren, doch es kam zu einem Eklat: Der Flug wurde aus dem Hauptprogramm gestrichen. Anstelle des Ka-52 wurden zwei Hubschrauber des Typs „Tiger" der Firma Eurocopter in Le Bourget vorgeführt. Die Organisatoren begründeten die Entscheidung mit der Anwesenheit des französischen Ministerpräsidenten auf der Ausstellung. Es wird allerdings vermutet, dass die beiden Eurocopter-Hubschrauber weniger Aufmerksamkeit erregt hätten, wären sie nach dem Ka-52 gezeigt worden.

Rosoboronexport hat außerdem mit dem Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten einen Vertrag über die Lieferung von 30 russischen Hubschraubern des Typs Mi-17 nach Afghanistan unterzeichnet.

Daneben sind auch erste Lieferverträge im Bereich der Zivilluftfahrt abgeschlossen worden. Die Leasingfirma Ilyushin Finance Co. (IFC) und Suchoj Verkehrsflugzeuge (SVF) unterzeichneten ein Abkommen über die Lieferung von 20 russischen Flugzeugen des Typs Suchoj Superjet 100. Diese Flugzeuge sind für ausländische Auftraggeber vorgesehen. Konkret

sollen 15 Flugzeuge in der Grundausführung für Auftraggeber aus Südostasien und im Nahen Osten sowie fünf Flugzeuge einer neuen Variante mit vergrößerter Flugreichweite für potenzielle Auftraggeber aus dem Ausland geliefert werden. Die Auslieferung der georderten Luftfahrzeuge soll 2015 beginnen.

Am ersten Tag der Pariser Luftfahrtschau in Le Bourget unterzeichneten zudem das österreichische Unternehmen Diamond Aircraft Industries (DAI) und das Uraler Verkehrsflugzeugwerk aus Jekaterinburg ein Abkommen über die Fertigung von Allzweck-Leichtflugzeugen in Russland. Konkret handelt es sich dabei um Flugzeuge für lokale Fluggesellschaften mit einer Reichweite von 400 bis 1 000 Kilometer und einer Transportkapazität von bis zu 19 Passagieren.

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