Mit sechs Supermärkten in Russland erwirtschaftete Globus-Gruppe im vergangenen Jahr einen Umsatz von 760 Millionen Euro. Foto: Pressebild
2006 eröffnete die deutsche Globus-Gruppe ihren ersten Supermarkt in Russland. Bis Ende 2008 kamen weitere vier Filialen hinzu. Danach geschah allerdings lange Zeit nichts mehr. „Ein sechste Standort wurde erst 2012 in der Stadt Koroljow, in der Nähe von Moskau, eröffnet", erinnert der Generaldirektor von Giperglobus Johannes Tholey. Giperglobus betreibt die russischen Supermärkte der Kette. „Die Expansion stagnierte aufgrund der Krise", fügte er hinzu.
Jetzt will der deutsche Einzelhändler verlorenes Land gutmachen. „In den kommenden Jahren plant Giperglobus, zwei bis drei Supermärkte jährlich in der Region Moskau zu eröffnen", sagt Tholey. Dafür muss Giperglobus etwa 60 000 Euro pro Supermarkt mit einer Gesamtfläche von 24 000 bis 28 000 m² und einer Handelsfläche von 11 000 bis 13 000 m² investieren. Gegenwärtig verfügt das Unternehmen über sechs Supermärkte, zwei weitere Filialen werden gerade gebaut. „Giperglobus generiert 2012 einen Umsatz von 930 Millionen Euro und hat 4 500 Angestellte", behauptet Tholey.
„In den nächsten fünf Jahren beabsichtigt Giperglobus, ungefähr 700 Millionen Euro aus Eigen- und Fremdkapital in den Ausbau der Kette zu investieren. Das Finanzierungsschema kann als nahezu klassisch für Investitionen in Immobilien bezeichnet werden: ungefähr 30 Prozent Eigenkapital, ca. 70 Prozent Fremdkapital. Die Investitionen in die Ausrüstung und Einrichtung werden laut Tholey im Wesentlichen aus Eigenmitteln generiert.
„Giperglobus ist ein ernsthafter Spieler im russischen Einzelhandel. Mit nur sechs Supermärkten erwirtschaftete das Unternehmen im vergangenen Jahr einen Umsatz von 760 Millionen Euro und nimmt damit den 13. Platz im FMCG-Ranking der russische Einzelhändler ein", sagt der Direktor von Infoline-Analyse, Michail Burmistrow. Unter den Supermarkt-Ketten, so hat er berechnet, belegt Globus den achten Platz hinter der deutschen Kette Real, die in Russland insgesamt 17 Supermärkte betreibt und 2013 zusätzlich den Konkurrenten Auchan aufgekauft hat. Der größte Spieler auf dem Markt ist jedoch der französische Konzern Aschan.
„Die Stärke des Einzelhändlers liegt in der Erzeugung eigener Produkte: Das Unternehmen verfügt über große Wurst- und
Fleischerzeugungskapazitäten, stellt Fertiggerichte und Konditoreierzeugnisse her und betreibt sogar eine eigene Brauerei", erzählt Burmistrow. Seinen Angaben nach werden ungefähr 20 Prozent des Unternehmensumsatzes durch den Verkauf von Eigenmarken generiert. Dank der qualitativ hochwertigen Fertigung, so glaubt Burmistrow, konnte das Unternehmen mit 38,50 Euro den zweiten Platz nach der Metro-Gruppe (ca. 98 Euro) einnehmen, was den durchschnittlichen Warenwert pro Einkauf betrifft.
„Innerhalb kurzer Zeit haben die Betriebskennziffern der russischen Supermärkte einen wesentlichen Beitrag zum Gesamtergebnis der Holding beigetragen. Die Rentabilität der Kette in Russland ist größer, als in Deutschland und Tschechien. Das ist aber eine vollkommen normale Erscheinung, denn Russland ist noch immer ein sehr riskanter Markt. Die höhere Rentabilität gleicht dieses erhöhte Risiko aus", sagt Tholey.
Dieser Beitrag erschien zuerst bei Wedomosti.
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