Russen suchen Alternative zum Ägypten-Urlaub

Infolge der Unruhen in Ägypten weichen russische Urlauber auf andere Reiseziele wie die Türkei und Tunesien aus. Foto: ITAR-TASS

Infolge der Unruhen in Ägypten weichen russische Urlauber auf andere Reiseziele wie die Türkei und Tunesien aus. Foto: ITAR-TASS

Aufgrund der politischen Unruhen in Ägypten rät das russische Außenministerium von Urlaubsreisen in das arabische Land ab. Als Alternativen kommen insbesondere die Türkei und Tunesien in Frage.

Die meisten russischen Touristen, die Reisen nach Ägypten gebucht und nun wieder storniert haben, weichen auf andere Reiseziele aus. Die Türkei und Tunesien, die eine visafreie Einreise ermöglichen, sind die beliebtesten Alternativen, heißt es auf der Webseite des Verbands der russischen Reiseveranstalter ATOR. „Gefragt sind auch andere Länder, in denen lockerere Visaregelungen gelten: die Vereinigten Arabischen Emirate, Zypern, Spanien", ist bei ATOR zu lesen.

Nachdem das russische Außenministerium von Reisen in das arabische Land abgeraten hatte, empfahl auch die russische Tourismusagentur Rostourism den russischen Reiseveranstaltern vergangene Woche, das Angebot an Ägyptenreisen einzustellen und das Geld für bereits verkaufte Reisen zurückzuerstatten. Hintergrund sind die Unruhen in Ägypten: Nach letzten Meldungen sorgten gewalttätige Zusammenstöße zwischen den Anhängern des gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi und Sicherheitskräften für fast 900 Verletzte. In Ägypten wurde der Ausnahmezustand ausgerufen, in einigen Regionen eine Sperrstunde eingeführt.

Bereits am Freitag wandten sich Touristen an Agenturen und Reiseveranstalter, um ihre Reisen zu stornieren, meldet ATOR. „Die wenigsten streichen ihre Reise ersatzlos; die Touristen entscheiden sich mehrheitlich für andere Reiseziele. Diese Variante kommt den Reiseveranstaltern entgegen. Den Kunden einen Ersatz anzubieten ist einfacher, als ihnen das Geld zu erstatten, das bereits an Fluggesellschaften und Hotels überwiesen worden ist. Dem Gesetz nach sind die Reiseveranstalter außerdem nicht dazu verpflichtet, ihren Kunden das Geld kurzfristig zurückzuzahlen", heißt es in der Erklärung.

 

Günstige Alternativen gibt es kaum

Für die Wahl der Touristen sind zwei Faktoren ausschlaggebend: die Möglichkeit einer visafreien Einreise und günstige Preise. „Spitzenreiter ist die Türkei. Der wichtigste Grund ist die Visafreiheit", zitiert ATOR die PR-Managerin des Agenturnetzes MGP Maria Kaljakina. Außer der Türkei sind auch Tunesien, Zypern, die Vereinigten Arabischen Emirate und Spanien gefragt.

Preislich kann jedoch kaum ein anderes Land mit Ägypten mithalten, vor allem nicht im August. Während Ägyptenreisen zu einem Preis bis 525 Euro

angeboten werden, muss man für eine Reise in die Türkei derzeit 1 125 Euro zahlen. „Die Türkei ist in der Tat nicht das günstigste Reiseland. Dennoch entscheiden sich viele Touristen für die Türkei und sind bereit, mehr dafür auszugeben. Relativ günstig sind momentan die Vereinigten Arabischen Emirate, wo der Sommer nicht als Hochsaison gilt", sagt die Generaldirektorin des Unternehmens Pegas Touristik Anna Podgornaja.

Nicht alle Touristen sind jedoch bereit, auf ihre Ägyptenreise zu verzichten. Die Flüge dorthin verkehren weiterhin nach Plan. Von den bereits in Ägypten weilenden russischen Urlaubern denkt kaum jemand daran, seine Reise vorzeitig zu beenden.

 

Ist eine Reise nach Ägypten zu empfehlen?

 

Am 14. August wurde über Ägypten der Ausnahmezustand verhängt. In elf Provinzen gibt es eine Sperrstunde. Diese Entscheidung traf die Regierung infolge gewaltsamer Zusammenstöße der Anhänger von Ex-Präsident Mohammed Mursi mit den Sicherheitskräften in Kairo.

Das Außenministerium der Russischen Föderation ruft dazu auf, auf Reisen nach Ägypten zu verzichten. Der Grund sind anhaltende Unruhen, die schon mehreren Hundert Menschen das Leben gekostet haben.

 

Dieser Beitrag erschien zuerst bei RIA Novosti.

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