Die wesentliche Besonderheit des Mi-28N („Havoc") besteht darin, dass das Sende- und Empfangsmodul der Station über den Rotorblättern des Hubschraubers montiert wird. Foto: Boris Jegorow
Der Konzern Radioelektronnyje technologii (KRET) präsentierte auf der МАКS 2013 das nicht nur in Russland konkurrenzlose Radar N025E, das auf dem Kampfhubschrauber Mi-28N („Havoc") zum Einsatz kommen wird. Die wesentliche Besonderheit dieses Produkts besteht darin, dass das Sende- und Empfangsmodul der Station über den Rotorblättern des Hubschraubers montiert wird. Beim Kampfeinsatz aus der Deckung heraus gestattet das dem Hubschrauber unentdeckt zu bleiben, dabei aber gleichzeitig der Besatzung innerhalb nur weniger Sekunden alle notwendigen Informationen zu übermitteln. Außerdem kann der Radar für den Flug gefährliche Objekte und Wetterwechsel erkennen. Die Station warnt die Besatzung vor Gefahren und leitet die entsprechenden Koordinaten an das Cockpit des Hubschraubers weiter, damit eine Ausweichroute berechnet werden kann.
Enthüllung des geheimen Aufklärungsflugzeugs Tu-214R
Foto: Olga Sokolowa
Im Rahmen des Luftfahrtsalons wurde eines der geheimsten Flugzeuge Russlands – die Tu-214R – erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Flugzeug für elektronische Aufklärung wurde bereits Ende des vergangenen Jahrzehnts auf Grundlage der Passagiervariante Tu-214 entwickelt, Fotos des Aufklärungsflugzeuges wurden in den Medien jedoch erstmals im Mai 2012 veröffentlicht.
Es ist geplant, das Flugzeug beim internationalen Programm Otkrytoje Nebo („Offener Himmel") einzusetzen, in dessen Rahmen die Teilnehmerstaaten das Recht eingeräumt bekommen, auf festgelegten Strecken die Gebiete der anderen Teilnehmerstaaten zur Beobachtung militärischer Aktivitäten zu überfliegen. Diese vertrauensbildende Maßnahme soll den Frieden sichern. Experten sind der Meinung, dass die Tu-214R die Il-20М ablösen soll, die bereits seit vierzig Jahren zur Ausstattung der russischen Armee gehört.
Am ersten Ausstellungstag der MAKS 2013 wurde die Tu-214R vom russischen Verteidigungsminister Sergej Schojgu persönlich begutachtet. Bereits zuvor war bekannt geworden, dass das Verteidigungsministerium vom Kauf dieses Aufklärungsflugzeugs Abstand nehmen wolle. Die technischen Spezifikationen entsprächen nicht den Anforderungen des Verteidigungsministeriums. Ob sich die Entscheidung des Ministeriums nach der Besichtigung des Flugzeugs durch den Minister ändern wird, ist noch nicht bekannt.
Flexible Ballonsysteme zur Überwachung von Wäldern
Foto: Boris Jegorow
Das Dolgoprudnenskoje Konstruktionsbüro für Automatik (DKBA) stellte auf der MAKS eine Ballonneuentwicklung mit einem Volumen zwischen 60 und 80 Kubikmeter vor – dies entspricht in etwa der Größe eines Omnibusses. Die Ballons sind für die Überwachung ausgewählter geografischer Gebiete
vorgesehen. In Abhängigkeit von den Anforderungen können auf ihnen Relaisstationen, Analysegeräte, Videokameras und Wärmebildkameras mit einem Gesamtgewicht von bis zu 15 Kilogramm montiert werden, die auf diese Weise in eine Höhe von bis zu 300 Meter steigen können. Im Bedarfsfall können die Ballons auch für militärische Zwecke eingesetzt werden.
Das System kann in sämtliche Fahrzeuge mit einer Nutzlast von bis zu drei Tonnen verladen und an jeden beliebigen geografischen Punkt transportiert werden. Besondere Vorteile bietet es bei der Erkennung von Waldbränden oder einer permanenten Kontrolle bestimmter Objekte aus der Luft. Die Verwendung der Ballons ist hierbei wesentlich preiswerter als die von Flugzeugen oder Hubschraubern.
Hubschrauber KA-62 für viele Anwendungsbereiche
Foto: Boris Jegorow
Die Holding Wertoljoty Rossii („Hubschrauber Russlands") präsentierte den Besuchern der MAKS 2013 erstmals den neuen zivilen Mehrzweckhubschrauber KA-62. Er ist mit modernster Avionik ausgestattet, und die Rotorblätter der Trag- und Antriebsaggregate sind zu über fünfzig Prozent aus Polymerkompositmaterialien gefertigt. In Zukunft soll der Hubschrauber an das europäische Satellitennavigationssystem Galileo angepasst werden, ein Gemeinschaftsprojekt der Europäischen Union und der Weltraumorganisation, an dem auch China, Israel, Südkorea, die Ukraine und Russland beteiligt sind.
Der KA-62 ist für den Transport von zwölf bis 14 Passagieren in der Passagierkabine oder 2,5 Tonnen Fracht an der Außenaufhängung vorgesehen. Der Hubschrauber kann im Erdöl- und Erdgasbereich sowie bei Rettungseinsätzen verwendet werden.
Es wird erwartet, dass das Zulassungsverfahren für den KA-62 bis Ende 2014 abgeschlossen sein wird, und die ersten Exemplare bereits im Jahre 2015 an die Kunden ausgeliefert werden können.
Flugabwehrraketensystem Witjas
Foto: Olga Sokolowa
Der Konzern PWO Almas-Antej zeigte auf der Luftfahrtmesse das neue Flugabwehrraketensystem S-350Е Witjas. Die Flugabwehrrakete mittlerer
Reichweite arbeitet in diesem System zusammen mit einer mobilen Radarstation und einer auf einem Schwerlaster installierten Kommandostelle. Zur Ausstattung des Komplexes gehören außerdem Raketen mittlerer Reichweite, die im Flugabwehrraketensystem S-400 eingesetzt werden, sowie Raketen kurzer Reichweite.
In Zukunft soll Witjas die veralteten S-300 zum Teil ersetzen und das mehrschichtige Verteidigungssystem Russlands zur Flugzeug- und Raketenabwehr ergänzen. Auch die neuen Flugabwehrraketensysteme S-400 und S-500 werden in dieses integriert.
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