Zwischen den russischen Regionen ist die Konkurrenz um Investoren groß. Die Oblast Nischni Nowgorod hat als eine der ersten Gesetze zur Unterstützung von Investitionen, Innovation, Technologieparks und zu Private-Public-Partnerships verabschiedet. Foto: Oleg Zoloto / RIA Novosti
In Zusammenarbeit mit Alljährlichen Internationalen Geschäftstreffen in Nischni Nowgorod
Zum „Alljährlichen Internationalen Geschäftstreffen“werden in Russlands fünftgrößter Stadt Nischni Nowgorod Teilnehmer aus Deutschland, Belgien, Italien, Frankreich und China sowie Vertreter der Arabischen Liga erwartet. Vor dem Hintergrund der aktuellen geopolitischen Lage und teilweise gegenseitiger Sanktionen werden Investitionsmöglichkeiten in die russischen Regionen diskutiert. Auch das Thema Importverdrängung steht auf der Tagesordnung.
Die Oblast Nischni Nowgorod befindet sich etwa 400 Kilometer von Moskau entfernt und ist ein wichtiges Transport- und Wirtschaftszentrum. Seit dem
Jahr 2005 wird mit Erfolg ein Entwicklungsplan umgesetzt. Die Ergebnisse des Jahres 2013 zeigten einen Industrieproduktionsindex, der um das siebzehnfache höher war, als der durchschnittliche Wert in Russland. Das Bruttoregionalprodukt in der Region ist innerhalb eines Jahres um 4,2 Prozent gestiegen, während das Bruttoinlandsprodukt der Russischen Föderation um nur 1,4 Prozent gewachsen ist.
Die Oblast Nischni Nowgorod bildet eine Schnittstelle zweier wichtiger internationaler Transportrouten für Warenströme aus aller Welt, die über Straßen und Schienen sowie zu Wasser transportiert werden. Der Ausbau der Infrastruktur steht deshalb auch im Vordergrund der Veranstaltung, erklärt Jurij Groschew, amtierender Minister für Investitionspolitik der Region. „Eine gute Infrastruktur schafft die Voraussetzungen für ein gutes Investitionsklima und das erhöht die Bereitschaft, in Großprojekte zu investieren“, führt er aus.
Großprojekte in der Oblast Nischni Nowgorod
Eine Reihe von Großprojekten wird bereits realisiert, wie eine große Umgehungsstraße oder eine zweite Wolgabrücke. Dank der Brücke werden doppelt so viele Fahrzeuge wie bisher von und nach Nischni Nowgorod fahren können. Die Brücke soll im Jahr 2016 fertiggestellt werden, die Kosten werden auf etwa 271 Millionen Euro beziffert.
Im Januar 2016 soll auch die erste Bauphase bei der geplanten Modernisierung des Flughafens fertiggestellt sein. In Planung ist außerdem der Umbau des Hauptbahnhofes von Nischni Nowgorod, bei dem, nach ausländischem Vorbild, insbesondere der Raum unterhalb der Gleise optimal genutzt werden soll.
Im Bereich der Industrie ist nach Angaben der Verwaltungsbehörden der Oblast Nischni Nowgorod der Bau einer Anlage für katalytisches Cracking von Öl in der Kstowo-Raffinerie sowie eine große Maschinenfabrik geplant. Die Kosten für beide Projekte liegen bei etwa 900 Millionen Euro. Der Bau einer fast zwei Milliarden Euro teuren Anlage zur Teerverarbeitung ist für 2017 geplant. Jedes dieser Projekte bringt der Region einen Zuwachs von sieben bis acht Prozent pro Jahr und schafft Arbeitsplätze.
Gutes Bedingungen für Investoren
Zwischen den Regionen der Russischen Föderation ist die Konkurrenz um Investoren groß. Die Oblast Nischni Nowgorod hat als eine der ersten Gesetze zur Unterstützung von Investitionen, Innovation, Technologieparks und zu Private-Public-Partnerships verabschiedet.
Investoren haben die Wahl, ihr Projekt auf sogenannten grünen Plattformen anzusiedeln, das sind voll erschlossene Freiflächen oder auf braunen Plattformen, das sind freie Flächen innerhalb bestehender Industrieanlagen. Große, langfristige und kapitalintensive Projekte erhalten
den Status „prioritär“ und profitieren von Steuererleichterungen bei der Ertrags- und Kapitalsteuer. Zurzeit werden 82 Investitionsprojekte als prioritär angesehen. Seit 2006 sind die jährlichen Kapitaleinlagen in der Region um das Vierfache gestiegen und der Umfang der ausländischen Investitionen um das Zehnfache auf 750 Millionen Euro. Der Fokus der Investitionen liegt auf den Branchen Autobau, Chemie und Petrochemie sowie Metallverarbeitung.
Namhafte ausländische Unternehmen wie Liebherr, Onduline, Unilin, Skoda, Volkswagen und Mercedes haben sich in der Region bereits angesiedelt. Ein weiterer wichtiger Außenhandelspartner der Oblast Nischni Nowgorod ist aber seit einigen Jahren China, das nach Angaben des Departements für Außenbeziehungen im Jahr 2013 den vierten Platz in den Handelsbeziehungen mit der Region eingenommen hat. Laut der Priwolschskoje-Zollbehörde hatte der Außenhandel mit China 2013 ein Volumen von etwa 350 Millionen Euro.
Quellenhinweis:
Bei der Vorbereitung des Materials wurden Daten aus dem Magazin „Alljährliches
Internationales Geschäftstreffen (Offizielle Ausgabe)“ verwendet.
Alle Rechte vorbehalten. Rossijskaja Gaseta, Moskau, Russland
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