Sotschi-Investitionsforum: China investiert in die Kostroma-Region

Sergej Sitnikow, Gouverneur der Region Kostroma, erklärt in einem Interview mit RBTH, wie die Perspektiven für Investitionen in seine Region im Nordwesten Russlands aussehen. Großes Interesse kommt aus dem Nachbarland, der Volksrepublik China.

Bild: Natalja Michajlenko

In diesem Jahr wird die Verwaltung der Kostroma-Region die Förderung des Mittelstands auf 1,7 Millionen US-Dollar (1,3 Millionen Euro) erhöhen. Das ist doppelt so viel wie noch im Jahr 2012. Dabei erwarten große Unternehmen beträchtliche Investitionszuflüsse aus Asien – China ist an gemeinsamen Projekten in der Juwelierindustrie, der Landwirtschaft und Holzverarbeitung interessiert. Details hierzu erläuterte der Gouverneur der Region, Sergej Sitnikow, in einem Interview mit RBTH im Rahmen des Internationalen Investitionsforums in Sotschi.

RBTH: Welche ausländischen Investoren gibt es in der Kostroma-Region?

Der Gouvernuer des Gebiets Kostroma,

Sergej Sitnikow. Foto: RBTH

Sergej Sitnikow: Heute unterhält die Kostroma-Region wirtschaftliche Beziehungen zu über 80 Ländern der Welt, darunter China, Deutschland, die Niederlande, Irland, Großbritannien, die USA, die Ukraine, Italien, Usbekistan, Tschechien, die Türkei und Aserbaidschan. Es wurden 14 Kooperationsabkommen mit Regionen anderer Staaten abgeschlossen. In der Region Kostroma werden gemeinsame Projekte mit Investoren aus der Schweiz, den USA, Finnland und der Volksrepublik China realisiert.

Ausländische Investoren interessieren sich für die Kostroma-Region, weil sie attraktiv ist für Kapitaleinlagen. Einerseits werden wir von Partnern, die hier bereits ihre Projekte erfolgreich ausführen, empfohlen. Andererseits ist das Ansehen der Region in der Welt beachtlich gestiegen – hinsichtlich des Investitionsklimas zählt sie landesweit zu den fünf besten Regionen, wie das nationale Ranking vom Mai 2014 ergeben hat.

Die instabile politische Situation beeinflusst natürlich die Entscheidung. Aber die Mehrheit der Partner, mit denen Abkommen abgeschlossen wurden, habe ihre Kooperationen mit der Region nicht aufgekündigt. Die Gesellschaft Kronostar, die der schweizerischen Krono Holding gehört, beispielsweise hat ihre aktive Investitionspolitik auf Basis der holzverarbeitenden Industrie fortgeführt. 2013 wurden in die Entwicklung des Unternehmens etwa 13 Millionen US-Dollar (zehn Millionen Euro) investiert. Die Gesellschaft plant, die Produktionslinie noch weiter auszubauen.

Für das erste Quartal 2015 ist die Inbetriebnahme von Bohrvorrichtungen der amerikanischen Gesellschaft National Oil Well Varco geplant. Die Gesamtsumme des Projekts beläuft sich auf 70,3 Millionen US-Dollar (55 Millionen Euro).

 

Wie sehen die Perspektiven für asiatische Investoren aus?

Generell bemüht sich die Kostroma-Region um eine ausgewogene Zusammenarbeit zwischen Ländern des Westens und des Ostens. Doch aufgrund der gegenwärtigen Situation setzen wir einen Akzent auf die aktive Entwicklung unserer außenwirtschaftlichen Beziehungen mit den Ländern der asiatisch-pazifischen Region und insbesondere mit der Volksrepublik China.

Wir sehen China als aussichtsreichen Partner an. In der Kostroma-Region wurde daher ein Rat zur Erleichterung der Zusammenarbeit mit Investoren aus der Volksrepublik ins Leben gerufen und die Webseite unseres regionalen Investitionsportals hat nun eine spezielle Rubrik in chinesischer Sprache, wo aktuelle Informationen zur Investitionsgesetzgebung und freien Investitionsstandpunkten publiziert werden.

Im April dieses Jahres habe ich im Zuge eines Arbeitsbesuchs den Gouverneur der Provinz Shāndōng, die Mitglieder der Chinesischen Goldassoziation sowie chinesische Juweliergesellschaften getroffen. Im Juni gab es eine Präsentation der Region in der Botschaft der Volksrepublik China in Moskau und anschließend reiste eine Delegation von Unternehmensleitern aus den Provinzen Foshan und Shāndōng sowie Vertreter führender chinesischer Medien in die Kostroma-Region.

Chinesische Investoren haben bereits mit Vorbereitungen in den Bereichen der modernen landwirtschaftlichen Produktion, der Entwicklung des Landwirtschaftstourismus und der Logistik begonnen. Sie zeigen sich interessiert an einer Kooperation im Bereich der Holzverarbeitung und im Baugewerbe. Und Juweliere der Shāndōng-Provinz sind bereit, mit der Almas-Holding im Bereich der Produktion und Produktionstechnologien für Juweliererzeugnisse zusammenzuarbeiten.

Diese Beispiele zeigen, dass Investoren ein großes Interesse an der Region Kostroma haben, dass wir offen für Investoren sind und dass jedem, der in die Region mit guten Angeboten für beide Seiten kommt, umfassende Unterstützung und Hilfe erhält.

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