Bereits Ende Oktober sollen vier neue Eto burger, Carl-Restaurants (zu Deutsch: „Das ist ein Burger, Carl“) eröffnet werden.
PressebildAls Nachfolger der US-amerikanischen Burgerkette Carl’s Jr. plant ein russischer Unternehmer die Eröffnung neuer Burger-Restaurants mit dem Namen „Eto burger, Carl“ (zu Deutsch: „Das ist ein Burger, Carl“).
Sergej Bogodelow hatte nach zweijähriger Zusammenarbeit die Franchiseverträge mit Carl’s Jr. gekündigt. Nun soll Eto Burger, Carl in die bisherigen Carl’s Jr.-Filialen in Jekaterinburg, Perm und Tjumen einziehen. Bogodelow begründete seine Entscheidung mit dem Importverbot von Lebensmitteln und Bedingungen der Franchisepartnerschaft, die sich in den vergangenen Krisenmonaten als zu unflexibel erwiesen hätten.
„Die Lieferkosten für die Halbfertigprodukte haben sich im Januar 2015 aufgrund der Sanktionen und der Währungsentwertung mehr als verdoppelt“, erklärt der Unternehmer. „Die Selbstkosten der Gerichte sind auf rund 60 Prozent gestiegen. Um gewinnbringend arbeiten zu können, dürfen diese jedoch nicht mehr als rund 35 Prozent betragen. Zugleich war es mir auch nicht möglich, neue, günstigere Lieferanten zu suchen und zu beauftragen, da das gegen den Franchise-Vertrag verstoßen hätte.“
So kam es, dass Sergej Bogodelow letztlich aus dem Franchise-Vertrag ausstieg und mit einen neuen Lieferanten von Beginn an eine direkte Zusammenarbeit mit seinem eigenen Unternehmen vereinbarte.
Warum Carl?
Bereits Ende Oktober sollen vier neue Eto burger, Carl-Restaurants eröffnet werden. „Eine Bedingung der US-amerikanischen Seite war, dass wir deren Design und Illustrationen nicht für unser Marketing und unsere Menükarten verwenden dürfen“, so Bogodelow.
Der Name des neuen Fast-Food-Restaurants war von der Werbeagentur Red Pepper zunächst nur als Slogan gedacht. Die Werber nutzten auch den Bekanntheitsgrad des Namens Carl, den er nicht nur durch die US-amerikanische Burgerkette hat. Seit dem auch in Russland beliebten Serienhit „The Walking Dead“ geistert „Carl“ als Meme durchs Internet. Serienheld Rick Grimes ruft so seinen Sohn. Die Idee, Carl auch als Namen für Bogodelows neues Restaurantprojekt zu übernehmen, kam von Red-Pepper-Geschäftsführer Daniil Golowanow: „Wir haben uns dann entschieden, dass es besser wäre, wenn wir den anfangs für das Rebranding gedachten Slogan auch als Namen für das Restaurant verwenden.“
„Am Anfang konnte ich das Meme und den neuen Namen des Restaurants gar nicht miteinander in Verbindung bringen“, erinnert sich Sergej Bogodelow. „Doch der neue Name gefiel mir. Er birgt viel Potenzial für Werbeslogans. Zudem würde sich der neue Name des Restaurants auch in anderen Sprachen gut anhören“, findet er. Derzeit hat er jedoch keine Pläne, ins Ausland zu expandieren. Sein Hauptziel ist es zunächst einmal, die neue Marke in Russland zu etablieren.
Das Angebot von Eto Burger, Carl soll sich von Carl’s Jr. grundlegend unterscheiden. Gerichte, die zu hohe Logistikkosten verursacht hatten, sind von der Speisekarte verschwunden. Nun sollen nur noch drei Burgersorten im Angebot sein. „Das Wichtigste ist jetzt, die Kunden, die zuvor unser Restaurant besucht haben, auch für das neue Konzept zu begeistern“, erklärt Bogodelow. Bis zu 30 000 Kunden hatten seine Restaurants pro Monat.
Die Fast-Food-Restaurantkette Carl’s Jr. wurde in den 1940er-Jahren in Südkalifornien gegründet. Im Jahr 2006 kamen die beliebten Burger auch nach Russland. Das erste Restaurant eröffnete in Sankt Petersburg.
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