Der Unternehmerverband AEB (Association of European Businesses) befragte gemeinsam mit GfK Rus europäische Unternehmen, die Geschäfte in Russland machen, nach ihrem Vertrauen, ihren Planungen zur Geschäftsentwicklung sowie ihrer Bewertung des lokalen Investitionsklimas. Die Ergebnisse, die am Dienstag in Moskau vorgestellt wurden, hat das Wirtschaftsblog Ostexperte.de zusammengefasst.
Für die 9. AEB-Umfrage wurden 89 Top-Manager aus AEB-Mitgliedsfirmen im März und April 2016 persönlich und online befragt. 20 Prozent der Befragten waren Russen, 17 Prozent Deutsche und 9 Prozent Niederländer.
Für die meisten ausländischen Unternehmen ist die Rubel-Abwertung der größte Negativfaktor für ihr Russlandgeschäft, sagte der Managing Director von GfK Russia, Alexander Demidow, am Dienstag bei der Präsentation (ein Video davon unten). 74 Prozent der befragten Unternehmen seien von der schwachen Währung betroffen, für rund ein Fünftel habe die Abwertung jedoch positive Auswirkungen.
Die wichtigsten negative Einflüsse auf das Business in Russland sind laut der Umfrage:
Die Wirtschaftsentwicklung des Landes beeinträchtigen den Befragten zufolge:
Für 2016 erwarten 70 Prozent der Befragten bessere Umsätze als im Vorjahr. 2015 sagten das nur 55 Prozent. 2016 rechnet zudem etwas über die Hälfte damit, dass die Gewinne in den nächsten drei Jahren wachsen (2015: 40 Prozent, 2014: 52 Prozent).
Als Hauptgründe für einen Markteinstieg in Russland wurden in der Umfrage genannt:
Die finanzielle Lage der AEB-Mitglieder ist „recht akzeptabel“, heißt es in der Auswertung. Weniger als 20 Prozent der Zahlungen würden zu spät getätigt und wenn, dann meist nicht mehr als einen Monat zu spät. 37 Prozent der Unternehmen hatten zudem niemals uneinbringliche Forderungen.
Die größten Probleme im Hinblick auf die Finanzierung seien aber:
Regulatorische Beschränkungen sind der Umfrage zufolge die größten Hindernisse für die ausländischen Unternehmen im Russlandgeschäft (55 Prozent). Darauf folgt der Mangel an Fachkräften (25 Prozent) und unverlässliche Versorgungsketten (20 Prozent).
Besserung ist den Mitgliedern zufolge auch bei Bürokratie, Korruption und Steuern nicht in Sicht – 67, 64 bzw. 56 Prozent erwarten hier in den nächsten zwei Jahren keine Verbesserungen.
Bei den Arbeitskosten, den Fähigkeiten der Arbeitskräfte und bei der Infrastruktur hingegen wird mit moderate Verbesserungen gerechnet.
Dieser Beitrag erschien zuerst bei Ostexperte.de.
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