Die Sberbank bietet Spielern von Pokémon Go eine kostenlose Unfallversicherung an, die Verletzungen der Pokémon-Jäger bis zu einer Summe von bis zu 50.000 Rubel, umgerechnet 715 Euro, abdeckt – allerdings nur, wenn sich der Unfall auch bei der Jagd nach den virtuellen Monstern ereignete. Wie die neue Dienstleistung funktionieren soll, schaute sich Ostexperte.de näher an.
Weltweiten Medienberichten zufolge ereignen sich beim Spielen von Pokémon Go, immer wieder Unfälle, weil Personen beim Starren auf den Bildschirm ihres Smartphones angefahren werden oder sich in andere gefährliche Situationen bringen, um ein seltenes Pokémon zu fangen.
Das Spiel modifiziert die Wirklichkeit über den Handy-Bildschirm und verfolgt die Position des Spielers über Satellitennavigation. Die Spieler müssen sich also in ihrer Umgebung bewegen. Die Monster werden über die Smartphone-Kamera in die Realität einbettet und können so gefangen werden.
Spieler können sich für die Versicherung hier anmelden. Dazu müssen sie ihre Daten und den Spitznamen im Spiel angeben. Die Aktion wird von der Bank mit dem Hashtag #SberbankGo vermarktet. Außerdem lockt die Sberbank mit Sonderangeboten im Spiel (sogenannten Lock-Modulen) Pokémon-Spieler in Filialen von mindestens 16 russischen Städten.
Die Bank teilte laut Meduza mit, dass die Spieler den Ort des Unfalles fotografieren sollten, weil das als Beweis benötigt werden könnte.
Zunächst wurde daran gezweifelt, ob die Aktion tatsächlich von der Bank stamme und ernst gemeint sei, doch die Presseabteilung bestätigte das (hier geht es zur Pressemitteilung in russischer Sprache).
Man fühle sich als größte Lebensversicherungsgesellschaft Russlands für die Spieler des Spiels verantwortlich, das quasi über Nacht immense Popularität erfahren habe, heißt es in der Stellungnahme.
In Anbetracht der Tatsache, dass es in einigen Ländern Berichte über Verletzungen gebe, die sich Pokémon-Go-Spieler zugezogen hätten, habe man das Produkt entwickelt. Aber natürlich auch nicht ohne Hintergedanken: „Für uns ist es auch wichtig ist, dass dieses Projekt dazu beiträgt, die finanzielle Allgemeinbildung der Bevölkerung zu verbessern: Die jüngere Generation wird dadurch auf spielerische Art und Weise den Umgang mit einem Finanzinstrument wie einer Versicherung lernen.“
Das Spiel, das in vielen Ländern der Welt bereits zum Phänomen geworden ist, wurde am Montag, den 18. Juli auch in Russland offiziell veröffentlicht.
Dieser Beitrag erschien zuerst bei Ostexperte.de.
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