Dank der Stabilisierung des Rubels werden wieder Auslandsreisen gebucht.
ReutersDie Ausgaben von russischen Touristen im Ausland sind in den vergangenen drei Monaten um 40 Prozent gestiegen, wie die Zeitung „Wedomosti“ unter Verweis auf eine Studie des Finanzunternehmens UBS berichtete. Demnach hat sich die Kaufkraft der Russen bereits Ende 2016 erholt und wächst seit diesem Jahr um 33 bis 46 Prozent im Monat.
Die UBS, die sich auf Daten von Global Blue, einer Agentur zur Erstattung der Mehrwertsteuer, beruft, erklärt den Anstieg mit der Stabilisierung des Rubels. Darüber hinaus reisten die Russen wieder öfter ins Ausland, weshalb die Zahl der Käufe steige, ergänzte Irina Tjurina, Sprecherin des Verbands der Russischen Tourismusindustrie (RST), im Gespräch mit „Wedomosti“.
Die Nachfrage nach Reisen ins Ausland hat Angaben des Reiseportals Aviasales.ru zufolge im ersten Quartal 2017 um 58 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. Besonders beliebt ist demnach das nahe Ausland – die Anzahl der gebuchten Reisen nach Minsk beispielsweise sei um 117 Prozent gestiegen, nach Jerewan um 84 Prozent und nach Tiflis um 52 Prozent. Die Buchungen von Flugtickets nach Prag, Mailand und Bangkok hätten um 81, 91 und 75 Prozent zugenommen.Auch die russischen Banken haben einen Anstieg von Transaktionen ihrer Kunden im Ausland bemerkt. Das Interesse der Russen für Auslandsreisen nehme verglichen zum Vorjahr stetig zu, bestätigte die Raiffeisenbank auf Nachfrage. Die VTB Bank berichtete, dass die Anzahl der Transaktionen der Kunden im Ausland im März um 18 Prozent gestiegen sei, die Anzahl der Operationen um ein Drittel.
Nichtsdestoweniger sparen russische Touristen auch weiterhin, wie Maja Lomidse, die Präsidentin des Verbands russischer Reiseveranstalter, im Gespräch mit „Wedomosti“ betonte. „Sie buchen keine Ausflüge, bestellen weniger in Restaurants, verzichten weitgehend auf Souvenirs und lassen ihre Mehrwertsteuer immer erstatten“, erklärte Lomidse.
Im Durchschnitt gibt der russische Tourist 1 000 Euro im Ausland aus, wie Alexan Mkrtschan, Geschäftsführer der Reisebürokette Rosowi slon, berichtet. Im Vorjahr seien es noch durchschnittlich 600 Euro gewesen, vor der Krise hingegen 1 700 Euro. „Das Niveau des erfolgreichen Jahres 2013 haben wir zwar noch nicht wieder erreicht, aber die Tourismusindustrie hat sich nach der zweijährigen Krise erholt“, unterstrich Irina Tjurina.
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