Steigende Preise: Russen müssen den Gürtel enger schnallen

Reuters
Angesichts ständig steigender Preise sind viele Russen gezwungen, den Gürtel enger zu schnallen. Vor allem bei den Ausgaben für Lebensmittel, Kleidung und Reisen wird gespart.

Das letzte Jahr war für die Mehrheit der Russen eine echte Herausforderung. Angesichts der durch die Wirtschaftskrise verursachten steigenden Preise und sinkenden Einkommen gerieten viele Menschen in Panik. Ein Jahr später sieht die Situation nicht viel besser aus.

Nichtsdestotrotz haben der Statistik zufolge in diesem Jahr weniger Russen ihre Ausgaben gekürzt als vor zwölf Monaten. Während es 2016 noch 89 Prozent der Menschen waren, sind es 2017 nur 82 Prozent. Vor allem bei Waren des täglichen Bedarfs und beim Urlaub wird Zurückhaltung geübt, ergaben Erhebungen des Forschungsunternehmens Romir im Juni. Die fünf unten aufgeführten Produkte und Dienstleistungen sind am härtesten betroffen.  

1. Lebensmittel

/ Alexander Ryumin/TASS / Alexander Ryumin/TASS

In wirtschaftlich schwierigen Zeiten sparen die Menschen in der Regel zuerst bei den Lebensmitteln. Obwohl die Zahl der Russen die weniger für Nahrung ausgeben in diesem Jahr um vier Prozent niedriger ist als im letzten Jahr, ist das immer noch der Bereich, bei dem am ehesten Kürzungen stattfinden.

39 Prozent der Russen spüren die Flaute im Portemonnaie in den Supermärkten und geben weniger Geld aus. Das betrifft vor allem die Einwohner der großen Städte und die Rentner.

2. Kleidung

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Der zweitwichtigste Bereich für Einsparungen sind Kleider und Schuhe. Im Vergleich zu 2016 als sich 31 Prozent der Menschen keine neuen Schuhe oder ein neues Kleidungsstück genehmigten, ist diese Zahl in diesem Jahr sogar leicht auf 33 Prozent gestiegen. Es sieht so aus, als ob mehr Russen lieber die alten Jeans noch einmal aufpeppen als neue zu kaufen.

Dieser Trend ging natürlich nicht spurlos an den großen Marken vorbei von denen sich viele aus dem Russlandgeschäft zurückgezogen haben. So verkündeten zum Beispiel Mexx und Monsoon Accessorize erst vor Kurzem ihren Weggang.  

3. Reisen

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Schwierige Zeiten bedingen harte Maßnahmen. Deshalb geben 30 Prozent der Menschen weniger Geld für Reisen aus. Das ist ein Anstieg um neun Prozent gegenüber 2016. Die Russen bleiben verstärkt lieber zu Hause als ins Ausland zu reisen. Im letzten Jahr zog es fast 16 Millionen Landsleute an die Strände des Schwarzen Meeres. Diese Zahl soll in diesem Jahr auf 21 Millionen wachsen.  

4. Freizeit  

/ Press photo/ Press photo

Die Menschen sparen auch an den Ausgaben für Freizeitbeschäftigung. 30 Prozent der Russen schauen sich lieber einen Film zu Hause an, als ins Kino zu gehen. Zudem gibt es in Moskau genügend Möglichkeiten einen Film kostenlos zu sehen, was den Schmerz, einen Superhelden-Streifen verpasst zu haben, erheblich mildert.

5. Alkohol und Zigaretten

/ TASS / TASS

Viele Menschen verzichten auf die verlockendsten Dinge wie Zigaretten und Alkohol. Infolge dessen haben 21 Prozent der Russen weniger Probleme mit ihrer Leber und ihre Lungen sind auch sauberer. Gut so!

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