Wenn der sibirische Winter kommt: Bitcoin könnte bald richtig einheizen

Die Kryptowährung bricht gerade einen Rekord nach dem anderen. Sibirische Forscher wollen nun aber noch eine neue Wirkungsweise der virtuellen Münzen entdeckt haben. Sie meinen, Bitcoins können im Winter auch Häuser beheizen.
Irkutsk im Winter

Das Bitcoin-Rating steigt in schwindelnde Höhen. Wussten Sie schon, dass Sie die Währung auch kostenfrei erhalten können? Dafür allerdings müssten Sie das Mining beherrschen. Miners nutzen eine spezielle Mathematik-Software, die schwierige Formeln so lösen, und bekommen letztlich dafür eine Bezahlung  in Bitcoins. Aber! Dafür brauchen Sie einen sehr leistungsstarken Rechner und sehr viel Elektrizität. Diese Bedingungen machen das Mining zu einem letztlich doch wieder unglaublich teuren Vergnügen – vor allem für Menschen in Europa und den USA, wo die Energiepreise sehr hoch sind.

Im sibirischen Irkutsk dagegen kostet Strom vergleichsweise wenig und so wurde die Stadt am Baikalsee schon jetzt zur inoffiziellen Bitcoin-Mining-Hauptstadt. Über 1000 Menschen haben sich das Mining zu ihrem neuen Hobby gemacht und verbrauchen damit zusammen unglaubliche Menschen von Energie.

Die zwei kreativen Erfinder Ilja Frolow und Dmitrij Tolmatschjow aus der Irkutsk haben sich dann überlegt, dass es doch schade sei, dass die ganze Energie bei den Mining- und Rechenprozessen am Ende einfach verpufft, wenn die Mining-Maschine direkt abgekühlt werden. Es wäre doch besser, die Wärme, die die PC-Prozessoren dabei erzeugen, noch nutzen zu können?! Und so verbanden die beiden ihre “Krypto-Farm” mit einer Fußbodenheizung in ihrem Haus.

„Wir haben das für nicht rational und ökologisch gehalten“, sagte Frolow jüngst gegenüber der Video-Agentur Ruptly. „Und so haben wir ein Konzept erarbeitet, wonach die Wärme von den PC-Prozessen zum Heizen genutzt werden kann.“ Außerdem bestätigte er, warum sich gerade Irkutsk so gut als Basis zum Bitcoin-Mining eignet: „Der Profit der Computeroperationen übersteigt um ein Vielfaches die Energiekosten hier. Darum ist es nur vernünftig, sie dann auch noch weiter zu nutzen.“

Frolows Partner Tolmatschjow hatte zuvor eine Fertighausfirma. Berufsbedingt sind die Themen Energieverbrauch, Klimawandel, Ökologie auch für ihn keine Fremdwörter. Und so entschied er sich am Ende für einen neuen Lebensstil. „Die Umwelt ist wichtig, wir sollten nicht die Atmosphäre weiter erhitzen, wenn wir die Wärme doch in unseren Räumen gut gebrauchen können. Und in Sibirien dauert die Heizsaison neun Monate im Jahr an“, betont er.

Bis 2020 wollen die beiden Erfinder per Kryptomining dann schon bis zu 2000 sibirische Haushalte beheizen können.

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