Die ersten Hyperschall-„Putin-Raketen“ werden im Ural stationiert

Verteidigungsministerium der Russischen Föderation
Die Raketenkomplexe Avangard und Sarmat werden die veralteten Modelle aus der Sowjetzeit ersetzen und zur neuen Grundlage des Dreiergespanns der russischen Nuklearrüstung werden.

Die ersten Interkontinentalraketen vom Typ RS-26 Avangard werden im nächsten Jahr 1.200 km östlich von Moskau, in der Nähe von Orenburg, stationiert. Dies erklärte (rus) Sergej Karakajew, Oberbefehlshaber der Strategischen Raketenstreitkräfte.

Nach Angaben des Generals werden die neuen Raketen die nukleare Stärke Russlands deutlich erhöhen, da sie jedes der bestehenden Raketenabwehrsysteme potenzieller Feinde überwinden können.

Was ist die Avangard?

Der Hauptunterschied zwischen der Avangard und anderen Raketen besteht darin, dass sie Dutzende Kilometer in die Höhe steigen und in dichten Atmosphärenschichten und im angrenzenden Weltraum zum Ziel fliegen können. Gleichzeitig ist die RS-26 eine interkontinentale ballistische Rakete und wird in der Lage sein, Ziele überall auf der Welt zu erreichen.

„Sie stürzt sich auf das Ziel wie ein Meteorit, wie ein brennender Ball, wie ein Feuerball. Dabei wird die geflügelte Einheit zuverlässig kontrolliert“, erklärte (rus) Putin im März 2018, als er der Welt die neue russische Entwicklung vorstellte.

Nach öffentlich zugänglichen Informationen beträgt (rus) die Sprengkraft der Hyperschall-Kampfeinheit Avangard zwischen 800 Kilotonnen und zwei Megatonnen TNT, was 130 Mal größer ist als die der Explosion in Hiroshima. Es gibt jedoch keine offizielle Bestätigung dieser Daten durch die russischen Medien. Die Länge der Einheit wird mit 5,4 Metern angenommen, bei einer Höchstgeschwindigkeit von mehr als Mach 20 (bis zu 24.000 km/h).

Ein weiteres nukleares Monster  

In einer Reihe mit der Avangard wird die schwere interkontinentale Flüssigtreibstoffrakete vom Typ RS-28 Sarmat mit einem Gewicht von etwa 100 Tonnen ebenfalls dazu dienen, um Russland zu bewachen.

Sie soll von den russischen strategischen Raketenstreitkräften nach 2020 eingesetzt werden, um die weltweit schwerste und mächtigste strategische Rakete RS-36M Wojewoda (Nato-Bezeichnung: Satan) zu ersetzen, die 211 Tonnen wiegt und über eine Sprengkraft von bis zu 25 Megatonnen TNT verfügt.

Sie wird sich von ihren Vorgängern nicht nur durch ihr Gewicht, sondern auch durch die Reichweite unterscheiden. Während die Satan 11.000 Kilometer weit fliegen konnte, wird die Sarmat in der Lage sein, 17.000 Kilometer zu überwinden und nach der Vorstellung der Konstrukteure sogar über den Südpol zu ihrem Ziel gelangen, wo sie niemand erwartet und wo es keinen Raketenschutzschild gibt“, sagte Russia Beyond der TASS-Militäranalytiker Wiktor Litowkin.

Ihm zufolge wird die Sarmat nicht über 10 nukleare Sprengköpfe, sondern über mindestens 15 MIRVs (Multiple independently targetable reentry vehicles – auf Deutsch: unabhängig zielbare Mehrfach-Wiedereintrittskörper) verfügen. Sie werden nach dem Prinzip einer „Weintraube“ im Raketenkopf platziert, und jeder von ihnen, mit einer Sprengkraft  von 150 - 300 Kilotonnen, kann sich von dieser „Traube“ trennen, wenn das im Gefechtskopf festgelegte Programm ihn in sein Ziel steuert.

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