Seeungeheuer: Diese Kriegsschiffe plante die Sowjetunion

К. Kulitschenko/ТАSS, Pixabay, Legion Media
Diese Meeresungetüme sollten dem Feind das Fürchten lehren. Jedoch blieb der Wunsch der Vater des Gedanken. Wie hätten die Kriegsschiffe ausgesehen, wenn sie realisiert worden wären?

Stalins neue Schlachtschiff-Generation 

Deutsches Aufklärungsbild, aufgenommen im Juni 1942

In den 1930er Jahren wollte die sowjetische Führung eine mächtige Ozeanflotte aufbauen, um zu den Seestreitkräften der damals führenden Weltmächte aufzuschließen. Projekt 23 „Sowjetunion” sah den Bau einer neuen Klasse von Schlachtschiffen vor. Diese sollten 65 000 Tonnen Wasser verdrängen können, 270 Meter lang und 38 Meter breit sein. Damit wären es die größten und stärksten Kriegsschiffe der damaligen Zeit gewesen. Der Schiffsmotor sollte 200 000 PS haben, was dieses Monster der Meere bis zu 29 Knoten (30 Meilen pro Stunde) schnell gemacht hätte. 1 300 Besatzungsmitglieder einschließlich der Offiziere sollten an Bord Platz finden.  

Drei 406-mm-Artilleriegeschütze wären in der Lage gewesen 1 105 Kilogramm Projektile bis zu 46 Kilometer weit abzufeuern. Bis zu vier Meter dick sollte die Panzerung an einigen Stellen sein und der Detonation von 750 Kilogramm TNT standhalten. 

Der Zweite Weltkrieg zwang die Sowjetregierung, diese Pläne auf Eis zu legen. Andere Waffen wurden nun dringender benötigt. Kein Schiff wurde je fertig gebaut. Der Schiffsrumpf wurde jeweils demontiert und bei der Verteidigung von Leningrad eingesetzt. Nach Kriegsende fehlte das Geld, um das ehrgeizige Projekt doch noch umzusetzen. Später gab man die Idee ganz auf und konzentrierte sich auf den Bau von zum Beispiel Flugzeugträgern. 

Atomgetriebene Landungs-U-Boote  

Atom-U-Boot „Akula”

Der Bau von atombetriebenen Landungs-U-Booten war der Plan von Projekt 717. Neben Marinesoldaten sollten sie unentdeckt leichte und schwere Panzer an feindliche Küsten bringen. Das Projekt wurde 1971 gestartet. Jedes U-Boot sollte 20 Panzer und leichte Panzerfahrzeuge befördern können, zudem 252 Seeminen, sechs Torpedoröhren und zwei 30-mm-Artileriegeschütze. 

Doch auch die U-Boote schafften es nicht über den Plan auf dem Reißbrett hinaus. Ab Mitte der 1970er Jahre hatte der Bau von mit Interkontinentalraketen bestückten U-Booten für Moskau Vorrang, um im Wettrüsten des Kalten Krieges mit den USA mithalten zu können. „Das war das Aus für die Landungs-U-Boote. Die Regierung hatte neue Pläne”, bestätigt der Militärwissenschaftler Professor Wadim Kosulin gegenüber Russia Beyond.   

Der größte Sowjet-Flugzeugträger 

Projekt 1143.7

Die Flugzeugträger des Projekts 1143.7 sollten mit den größten amerikanischen Flugzeugträgern konkurrieren können. Nicht weniger als 70 Jets, Bomber und Hubschrauber hätten hier Platz gefunden. 

80 000 Tonnen Wasser sollten die 325 Metern langen und fast 70 Meter breiten Schiffe verdrängen können (zum Vergleich: Der US-Flugzeugträger USS Nimiz kann 90 000 Tonnen Wasser verdrängen). Vier Monate lang hätte ein solcher Flugzeugträger auf hoher See bleiben können ohne zwischenzeitlich einen Hafen anlaufen zu müssen.  Die modernsten Fluggeräte der damaligen Zeit, die Hubschrauber Su-33, Ka-27 und das Aufklärungsflugzeug Yak-44 hätten dort starten und landen können. An Bord sollten Granit-Raketen den schwimmenden Flottenstützpunkt vor feindlichen Übergriffen schützen. 

Doch 1991 zerfiel die Sowjetunion. Für den Nachfolgestaat gab es nun andere Themen, die Priorität hatten. Das Flugzeugträgerprojekt wurde nicht weiter verfolgt. Bereits gebaute Schiffsrümpfe wurden ab 1992 demontiert.  

>>> Helden der Weltmeere: Die zehn besten Schiffe der russischen Marine

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