Kalaschnikow entwickelt die erste Smartwaffe

Pawel Kusmitschew
Stellen Sie sich eine Waffe vor, die jede Ihrer Aktionen aufzeichnet und auf Ihr Smartphone überträgt. Kalaschnikow hat eine solche Smartwaffe entwickelt, die ab 2021 verkauft werden soll.

Ende August stellte der russische Kalaschnikow Konzern die Smartwaffe MP-155 Ultima vor. Diese Schusswaffe ist mit einer Videokamera und einem integrierten Rechner ausgestattet. 

Das Design wurde den Waffen in Computerspielen nachempfunden, futuristisch und stilvoll zugleich, als wäre sie geschaffen, um Monster aus der Unterwelt zu zerstören. Im Schaft ist ein Computer verbaut, er enthält außerdem den Akku. Das Gewehr ist WLAN- und Bluetooth-fähig und verfügt über ein Display. 

Laut Kalaschnikow soll die MP-155 Ultima Smart Neulinge in der Welt der Waffen begeistern, die ein ebenso stilvolles wie hochmodernes „Spielzeug“ möchten. 

Für fortgeschrittene Schützen oder Berufssoldaten wird die Waffe wohl auch vorerst ein Spielzeug bleiben. Das Display funkelt in der Sonne und blockiert die Sichtlinie, daher ist es keine Hilfe, eher das Gegenteil. 

Die Smartwaffe ist dennoch ein großer Schritt in die Zukunft. Womöglich werden eines Tages die Computer im Maschinengewehr die Situation auf dem Schlachtfeld beurteilen, den Feind ins Visier nehmen und dem Soldaten am Abzug den richtigen Zeitpunkt für den Schuss vorschlagen. 

Das ist noch Zukunftsmusik. Noch ist die Smartwaffe MP-155 Ultima nicht in der Lage, Bösewichte zu identifizieren. Es ist mehr eine Waffe für Freizeitschützen. 

Was kann der Computer der Smartwaffe 

Das Setup und die Benutzeroberfläche des Computers der neuen MP-155 Ultima Smart erinnern ein wenig an das Menu einer Action-Cam. Mit der Kamera können Videos aufgenommen werden und in Echtzeit zum Beispiel an ein Smartphone übertragen werden. Das Display kann als Bildschirmvisier fungieren. 

Darüber hinaus bietet der Computer eine Reihe grundlegender Funktionen: Der eingebaute Timer zeichnet die Anzahl der Schüsse und Treffer, die Zeit und die Feuerrate sowie die Zahl der getroffenen Ziele auf. Einfach gesagt, die Funktionen sind auf diejenigen zugeschnitten, die ihre Fähigkeiten am Schießstand verbessern möchten.

Darüber hinaus verfügt der Computer über einen eingebauten Kompass und ein GPS-Modul. 

Die Waffe verfügt über einen USB-Anschluss, über den der Akku geladen oder Daten auf andere Geräte übertragen werden können. 

Wann wird es die Smartwaffe zu kaufen geben? 

Der Kern der neuen Smartwaffe ist keine Neuentwicklung, sondern basiert auf der MP-155, einer beliebten halbautomatischen Glattrohrpistole vom Kaliber 12/76 mit nachgewiesener Erfolgsbilanz. Der Lauf ist 71 cm lang und hat eine effektive Reichweite von ca. 50-70 m (Standard für 12/76-Glattrohrgewehre).

Die Standardwaffe ohne Gadgets kostet rund 500 US-Dollar. Den Preis für die modifizierte Smart-Version hat Kalaschnikow noch nicht offiziell bekannt gegeben. Für das „Spielzeug“ sollen nach Schätzungen jedoch um die 1.400 US-Dollar bezahlt werden müssen. Das einzige, was sicher bekannt ist, ist das Erscheinungsdatum der Waffe: Januar 2021.

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