Anfang Juni 2021 kündigte der Suchoi-Konzern die Entwicklung eines einmotorigen taktischen Kampfflugzeugs der fünften Generation an. Solche Flugzeuge sind im Ausland inzwischen weit verbreitet, und dieses Modell soll eine Exportversion der Su-57 werden.
Welche Elemente der klassischen Su-57 bleiben?
Bei der Konstruktion wird weitgehend auf technische Lösungen zurückgegriffen, die bereits für die Su-57-Kampfflugzeuge der fünften Generation entwickelt wurden. Dazu gehört eine funkabsorbierende Beschichtung sowie die Avionik und Waffensysteme.
„Der neue Export-Kampfjet der fünften Generation wird ein anderes Triebwerk erhalten als die Su-57. Er wird mit einem weniger leistungsstarken Al-31FN-Triebwerk ausgestattet sein“, sagt Wladimir Stawrejew von der Zeitschrift „Militärische Übersicht“.
Es ist geplant, dass das Startgewicht des neuen Kampfjets 18 Tonnen nicht überschreitet.
Laut Stawrejew wird der neue Kampfjet ersten Berichten zufolge sieben Tonnen leichter sein als die Su-57.
„Das Schub-Gewichts-Verhältnis, also das Verhältnis von Masse und Schub des Triebwerks, soll gleich eins sein. Gleichzeitig hat es wie sein Vorgänger eine reduzierte Radarsichtbarkeit“, so der Experte.
Die Höchstgeschwindigkeit erreicht die Maschine nach etwa zwei Sekunden.
Vor- und Nachteile
Der große Vorteil einer einmotorigen Maschine ist der Preis. Solche Flugzeuge sind viel billiger als schwere Jäger der „Su“-Reihe, die beim russischen Militär im Einsatz sind.
Mehr als die Hälfte der Kosten eines Kampfflugzeugs entfallen auf das Triebwerk und das Treibstoffsystem. Viele Länder wollen günstige Maschinen für ihre Luftwaffe, daher sind einmotorige Kampfflugzeuge eine geeignete Option.
Was die Kampfeigenschaften betrifft, so sind einmotorige Flugzeuge den schweren Flugzeugen in Bezug auf die Bordausrüstung, Radarsysteme und Manövrierfähigkeit gleich. Der Unterschied in der Kampfkraft, bedingt durch die geringere Masse, beträgt nicht mehr als 20 Prozent.
Flugzeuge mit zwei Triebwerken haben jedoch eine größere Chance, einen Flugplatz zu erreichen, wenn ein Triebwerk ausfällt.
„Die Amerikaner haben keine Angst, ihre F-35 zu fliegen, weil sie sicher sind, dass sie 'unsichtbar' ist. Die Bedrohung für die F-35 besteht nur in Ländern, die Luftabwehrsysteme haben, die sie sehen können. Und das sind nur wenige Staaten: Russland hat S-400 Luftabwehrsysteme und diejenigen, an die wir diese Systeme geliefert haben - China, Indien und die Türkei“, sagt Stawrejew.
Laut des Professors der Akademie der Militärwissenschaften sind einmotorige Flugzeuge in einer realen Kampfsituation praktischer als zweimotorige Flugzeuge.
„Bei intensiven Kampfeinsätzen, wenn ein starkes Luftabwehrsystem und feindliche Flugzeuge im Einsatz sind, führt das Kampfflugzeug fünf, maximal zehn Flüge durch. Danach geht es entweder in die Reparatur, je nach Grad der Beschädigung, oder es wird abgeschossen. Ein schweres Flugzeug mit zwei Triebwerken zu verlieren, ist zu teuer“, so der Analyst.
Seiner Meinung nach sollte jede Militärmacht über die Technologien verfügen, preiswerte einmotorige Flugzeuge herzustellen, um im Kriegsfall schnell deren Massenproduktion zu etablieren.