Russland baut Raketenfrühwarnsystem auf der Krim

Ein Offizier in der Kommandozentrale einer Radaranlage in der Stadt Sofrino 40 km nordöstlich von Moskau.

Ein Offizier in der Kommandozentrale einer Radaranlage in der Stadt Sofrino 40 km nordöstlich von Moskau.

Kirill Kallinikov / RIA Novosti
Die Radaranlage soll auf Nato-Bedrohungen reagieren.

Um Raketenstarts im Schwarzen und dem Mittelmeer rechtzeitig zu erkennen, will Russlands Verteidigungsministerium eine Radarstation auf der Halbinsel Krim wiederaufbauen, wie die russische Zeitung Iswestija berichtet.

Die Intensivierung von Nato-Aktivitäten an der südlichen und der westlichen Grenze des Landes hätten die Entscheidung veranlasst, sagen Experten.

Moskaus größte Sorge sei die in Rumänien in Dienst genommene Station der US-Raketenabwehr, sagt der Fachjournalist Wiktor Murachowski. „Der neue Stützpunkt ist mit dem Aegis Ashore-System ausgerüstet. Dazu gehört auch die MK-41-Abschussanlage, wie sie auf Schiffen der US-Navy eingesetzt wird“, erklärt der Experte. Moskau könne nicht sehen, was in die Abschussanlage geladen sei – ob SM-3-Abfangraketen oder Tomahawk-Marschflugkörper, betont er.

Bild: Nikolaj KorolewBild: Nikolaj Korolew

Ein Insider in der russischen Rüstungsindustrie sagte im Gespräch mit RBTH, momentan werde das Projekt eines zukünftigen Raketenfrühwarnsystems diskutiert. „Die Frage ist: Soll die veraltete Radarstation aus den Sowjetzeiten abgerissen und neugebaut oder mit der Ausrüstung eines bei Irkutsk stationierten Frühwarnradars modernisiert werden“, erklärte der Experte. Der Neubau würde eineinhalb bis zwei Milliarden Rubel, umgerechnet 26,6 Millionen Euro, kosten.

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