Die Stadt ist bereits mit den großen Anbietern im Gespräch.
APDie Moskauer Stadtverwaltung erörtert mit verschiedenen Mobilfunkanbietern den Aufbau eines Mobilfunknetzes der fünften Generation (5G). Das berichtete am Freitag das Wirtschaftsblatt „Kommersant“. Es wird davon ausgegangen, dass der 5G-Standard ab 2020 weltweit eingeführt werden wird.
Für die Mobilfunkanbieter sei die Unterstützung durch die Behörden enorm wichtig, betonte Julia Dorochina, Sprecherin des Unternehmens Megafon, da die Installation der Technik und der Anschluss an das Stromnetz größtenteils nur gemeinsam mit diesen geklärt werden könne. Neben Megafon beherrschen zwei weitere russische Unternehmen den Telekommunikationsmarkt der russischen Hauptstadt: Wympelkom und MTS. Der vierte große Anbieter ist der schwedische Konzern Tele2, der seit 2015 in Moskau aktiv ist.
Die City of London Corp., die auf kommunaler Ebene die Finanzen der Londoner City verwaltet, hat ebenfalls angekündigt, den 5G-Standard einzuführen, sobald dieser verfügbar sei, schreibt „The Financial Times“. Das Unternehmen hat mit Cornerstone, einer gemeinsamen Arbeitsgruppe der Anbieter Vodafone und O2, einen Vertrag über die Modernisierung des Mobilfunknetzes in Millionenhöhe geschlossen.
Die Einführung des 5G-Standards wird ein harter Konkurrenzkampf, glaubt Konstantin Proksсhin, Kommunikationschef von Tele 2. Er räumt Moskau höhere Chancen auf die Siegespalme ein: Bei der Einführung neuer Technologien sei die russische Hauptstadt ein schnelles Tempo gewohnt. „Der Moskauer Mobilfunkmarkt ist einer der am weitesten entwickelten der Welt“, betonte Prokschin, „mit niedrigen Kosten für die angebotenen Leistungen und einer hohen Qualität“.Bereits zur Fußballweltmeisterschaft 2018 ist ein 5G-Pilotversuch geplant. Dazu will Megaphon Testzonen in Moskau und Sankt Petersburg einrichten, wie Unternehmenssprecherin Julia Dorochina im Gespräch mit RBTH verriet. „Zu den wesentlichen Vorteilen des neuen Netzes zählt seine außerordentlich große Kapazität. Die Kunden erhalten eine hochwertige Verbindungsqualität, selbst wenn sie sich in einer großen Menschenmenge befinden – zum Beispiel in Stadien, Bahnhöfen oder auch Verkehrsstaus“, sagte Dorochina.
Die genauen Spezifikationen des Standards befinden sich derzeit noch in der Entwicklung. Doch bekannt ist bereits, dass die Übertragungskapazität in Großstädten bei über 100 Megabit pro Sekunde liegen soll. „Bisher wurden vereinzelte Versuche durchgeführt. Was die fünfte Generation tatsächlich bringen wird, ist noch nicht endgültig klar“, betont Wladimir Korowkin, Leiter des Fachgebiets Innovationen und digitale Technologien der Moskauer Managementschule Skolkowo.
Der Fokus der 5G-Entwickler, so ist Korowkin überzeugt, liege nicht auf einer Erhöhung der Frequenzbandbreite, sondern auf der Sicherstellung eines garantierten Highspeed-Signals und der Abdeckungsdichte. „Beide Eigenschaften sind für den groß angelegten Einsatz von М2М-Netzen (Machine-to-Machine) und der Einführung des Internets der Dinge (IoT) notwendig“, erklärte der Fachmann.
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