WM 2018: Russland veranstaltet zum ersten Mal ein Fußballturnier in solcher Größenordnung. Foto: AP.
Für Alexej Sorokin, Vorsitzender des Organisationskomitees, ist die Zusammenarbeit mit Deutschland extrem wichtig. Die deutschen Kollegen würden bei der Organisation helfen und gäben ihre Erfahrungen gerne an Russland weiter. Das hatte Sorokin Mitte Oktober in Berlin auf einer Veranstaltung des Deutsch-Russischen Forums ausdrücklich hervorgehoben. Auch habe sich Deutschland über die Vergabe an Russland gefreut und sehe die WM 2018 dort recht optimistisch, zumindest im Vergleich zu Katar, dem Austragungsort der WM 2022.
Russland veranstaltet zum ersten Mal ein Fußballturnier in dieser Größenordnung. Die gewonnen Erfahrungen in der Organisation der olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi werden bei diesem Großevent sehr hilfreich sein. Laut vorläufigen Berechnungen soll die Fußball-WM 2018 etwas mehr als 19 Milliarden US-Dollar kosten. Getragen werden die Ausgaben je zur Hälfte vom Staat und privaten Investoren.
Ohne Visum in die Stadien
Auch politisch tut sich bereits einiges. So hat die Staatsduma ein Gesetz vorbereitet, welches vorsieht, dass Bürger jener Länder, die an der WM 2018 teilnehmen, ohne Visum nach Russland einreisen dürfen.
Bei der Festlegung der Städte in denen Spiele stattfinden, wunderten sich viele Beobachter über den im letzten Moment beschlossenen Ausschluss der Stadt Krasnodar. Sie wurde neben der Stadt Jaroslawl von der Liste gestrichen, obwohl sie in der russischen Premier-League vertreten ist - und das gleich mit zwei Fußballklubs.
Aleksej Sorokin verwies darauf, dass man bei der Auswahl der Städte einen Proporz der Regionen einhalten wollte. Die Region von Krasnodar
sei bereits durch Sotschi vertreten. Der Kreis der Auserwählten umfasst elf russische Städte: Moskau, Sankt Petersburg, Nischni Nowgorod, Sotschi, Saransk, Samara, Jekaterinburg, Kasan, Rostow am Don, Kaliningrad und Wolgograd. Größtes Sorgenkind der Organisatoren sind die Stadien. Bisher ist von den insgesamt 12 vorgesehen Stadien nur der Moskauer Luschniki-Park für ein internationales Turnier gerüstet. Die anderen Stadien müssen jedoch bis 2016 fertig gestellt und betriebsbereit sein.
Ernsthafte Probleme bereitet das Stadion in St. Petersburg, dessen Bau bereits 2007 begonnen wurde und dessen Kosten sich derzeit auf 1,4 Mrd. US-Dollar belaufen. Man befürchtet sogar, dass St. Petersburg als WM-Stadt ausscheiden könnte. Alexej Sorokin allerdings ist sich sicher, dass der Bau des Petersburger Stadion rechtzeitig abgeschlossen sein werde. Und was die Kosten anbelange, so befänden sie sich auf dem Niveau des berühmten Wembley-Stadions in London.
Die WM in Russland findet vom 8. Juni bis 8. Juli 2018 statt. Das Finale wird im Luschniki-Stadion in Moskau ausgetragen.
Alle Rechte vorbehalten. Rossijskaja Gaseta, Moskau, Russland
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