In einer aktuellen Umfrage der Stiftung FOM gaben 48 Prozent aller Befragten an, Propaganda in den Medien bringe der Gesellschaft „mehr Schaden als Nutzen“. Insbesondere die Gruppe der über 45-Jährigen vertrat diese Position. 27 Prozent der Befragten waren sich sicher, dass die Propaganda "mehr nutzt als schadet", der Rest zeigte sich unentschlossen. Jene Befragten, die sich negativ über Propaganda äußerten, assoziierten Propaganda mehrheitlich mit dem Attribut „übel“ und den Aussagen „eine Meinung aufgedrückt bekommen“ sowie „man wird gezwungen, so zu denken, wie es jene wollen, die Propaganda betreiben“. Sechs Prozent der Bürger assoziierten Propaganda mit Lügen und „leeren Worten“.
Der Politologe Alexej Makarkin erklärt die Umfrageergebnisse damit, dass das Wort selbst schlecht gewählt worden sei: „Die Russen verbinden es mit etwas Schlechtem, in der UdSSR wurde gesagt, es werde „ideologische Arbeit“ geleistet und das wurde positiv aufgefasst.“ Der Experte verweist darauf, dass die Befragten trotz einer mehrheitlich kritischen Einstellung unter dem Einfluss von Propaganda stünden. Sie seien jedoch nicht in der Lage, ihre Wirkung auf sich selbst zu bemerken. „Wenn die Propaganda dem Weltbild der Russen widerspricht, ist es Propaganda, wenn nicht, dann wird sie als Information aufgefasst“, resümiert er.
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