Kampf gegen IS: Russland liefert Waffen an irakische Kurden

Reuters
Experten sehen einen Richtungswechsel in der russischen Nahost-Politik

Russland stellt kurdischen Kampfeinheiten im Irak Flugabwehrsysteme bereit. Am 14. März haben hochrangige Diplomaten fünf Luftabwehrgeschütze vom Typ ZU-23-2 an die Peschmerga übergeben. Die kurdischen Verbände kämpfen im Irak gegen den IS.

„Die Übergabe fand im Beisein des russischen Botschafters und Generalkonsuls im Irak, sowie des stellvertretenden Generalstabchefs der Peschmerga statt“, teilte Artem Grigorjan, Attaché des russischen Generalkonsuls im irakischen Erbil, mit. „Nach der Übergabe erklärte der Botschafter der Russischen Föderation, es handele sich dabei nicht um die letzte Waffenlieferung. Er betonte, dass Russland hoffe, die Peschmerga-Kämpfer und die irakischen Streitkräfte würden mithilfe dieser Waffen den IS besiegen“, sagte der russische Attaché. Die Waffenlieferungen an die irakischen Kurden erfolgten im Einvernehmen mit der Landesregierung in Bagdad, hob er hervor.

„Die Lieferungen an irakische Kurden sind seit langem bekannt. Außer Russland stellen die USA, Deutschland und der Iran Waffen bereit. Die Länder haben vereinbart, was für den Kampf gegen den IS geliefert werden darf und was nicht“, sagte Wladimir Jewseew vom Institut der GUS-Länder. Dazu gehörten nicht nur Fla-Geschütze, sondern auch Granatwerfer: „Tragbare Flugabwehrsysteme und schwere Waffen, die eine spezielle Ausbildung erfordern, liefern wir nicht. Es ist durchaus denkbar, dass wir leichte Panzerfahrzeuge liefern werden. Mehr nicht“, erklärte der Experte.

„Russland hat beschlossen, seine Nahost-Politik zu ändern und ein offenes Zeichen dafür zu setzen“, sagte der Chefredakteur der Zeitschrift „Russia in Global Affairs“, Fedor Lukjanow, im Gespräch mit RBTH. „Moskau betont, dass die Kurden inzwischen zu einer bedeutenden, deutlichen und aktiven Kraft in den nahöstlichen Prozessen werden, mit der zu rechnen ist“, betonte der Experte.

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