Anteilstausch: BASF zahlt 75 Millionen Euro an Gazprom

DPA/Vostock-Photo
Neuesten Informationen zufolge zahlt das deutsche Unternehmen BASF Ausgleichszahlungen an Gazprom. Verzögerungen bei der Umsetzung eines Tausches an Vermögensteilen beider Unternehmen seien der Grund dafür. Dieser war ursprünglich bereits 2013 vereinbart worden.

Laut dem russischen Wirtschaftsblatt Wedomosti zahlt der deutsche Chemieriese BASF 75 Millionen Euro an den russischen Gaskonzern Gazprom. So sollen Verluste aufgrund der entstandenen Verzögerung beim Tausch von Vermögensteilen ausgeglichen werden. Eine Insiderquelle berichtet jedoch, die Höhe der Kompensation werde erst nach weiteren Berechnungen endgültig feststehen und könnte im Jahresbericht der BASF genannt werden.

Die ersten Verhandlungen über den Tausch der wertgleichen Vermögensteile nahmen Gazprom und BASF im Jahr 2010 auf. 2013 genehmigte die EU-Kommission den Deal. Die Kontrahenten beschlossen jedoch bereits 2014, den Tausch aufgrund der angespannten politischen Situation auszusetzen. Ende September 2015 beschloss man, den Tausch der Aktiva rückwirkend zum 1. April 2014 zu vollziehen.

Gazprom hält nun 100 Prozent der Anteile an den europäischen Gashandels- und Gasspeicherunternehmen Wingas, WIEH (Wintershall Erdgashandelshaus) und WIEE (Wintershall Erdgashandelshaus Zug) und erhielt zudem 50 Prozent der Anteile an Wintershall Nordzee (WINZ) – einem Unternehmen, das die Erschließung von Gas- und Ölfeldern in der Nordsee betreibt. Die BASF-Tochter Wintershall erhielt im Gegenzug 25,01 Prozent an dem Projekt zur Erschließung des Urengoi-Öl- und Gasfeldes in Russland.

Wie ein Sprecher Wintershalls erklärte, sehe der Vertrag eine Kompensation für die Zeitperiode vom 1. April 2013 bis zum Tauschvollzug vor. „Es ist eine gewöhnliche Praxis, dass derartige Kompensationen gefordert werden, wenn sie in rechtlich verbindlichen Dokumenten festgeschrieben sind“, sagt Jewgenija Dyschljuk, Analystin bei der Gazprombank. „Nach dem Vollzug kann eine ganze Reihe weiterer Korrekturen erfolgen. Auch die Deutschen könnten Forderungen stellen.“ Ob Gazprom ähnliche Forderungen vonseiten der BASF erwarte, kommentierte das russische Unternehmen nicht.

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