Petr Fradkow.
Denis Vyshinsky/TASSPetr Fradkow: Allgemein heißt es, Russlands Export bestehe überwiegend aus Rohstoffen. Dabei zeigt die Statistik ein ganz anderes Bild: Im vergangenen Jahr hatte der Export von Nicht-Rohstoffen einen Anteil an den Gesamtausfuhren von über 50 Prozent. Es trifft auch nicht zu, dass bestimmte Sektoren über Exportpotenzial verfügen, andere aber angeblich nicht. Objektiv betrachtet weist jedes Produkt Exportpotenzial auf, wenn es auf den Außenmärkten dafür eine Nachfrage gibt. In bestimmten Ländern gibt es einen Bedarf an Agrarprodukten, in anderen sind Maschinen oder Software aus Russland gefragt. Und die meisten Kunden des Russian Export Centers (REC) kommen eben aus diesen Branchen – Landwirtschaft, Maschinenbau und IT.
Uns liegen Anfragen von über 800 exportierenden Unternehmen vor. Inzwischen haben wir bei 75 Projekten maßgeschneiderte Förderpläne fest vereinbart. Die Zielregionen sind dabei Asien, Afrika, Südamerika und die GUS. Das Verfahren funktioniert so: Der Exporteur kommt zu uns, wir analysieren seine Möglichkeiten und bestimmen einen Kundenmanager für das Unternehmen. Dieser unterstützt die Firma dabei, wichtige Exportbereiche zu definieren und passende Förderinstrumente zusammenzustellen.
Die kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) benötigen vorrangig nicht-finanzielle Unterstützung – zum Beispiel bei der Zertifizierung im Zielland. Großunternehmen hingegen haben meist Finanzierungsbedarf. Die Klein- und Mittelständler benötigen hauptsächlich Informationen über die Absatzmärkte und Unterstützung bei der Suche nach ausländischen Partnern, bei der Zertifizierung und Lokalisierung ihrer Produkte. Wir helfen Firmen etwa bei der Erstattung ihrer Ausgaben für die Registrierung geistigen Eigentums auf den Außenmärkten.
Die Struktur des russischen Nicht-Rohstoff-Exports wird allmählich komplexer, diversifizierter. Russland exportiert vor allem Technik und Maschinen, Agrarprodukte, mineralischen Dünger, Schmuck und Software. Das REC hat einige sehr interessante Kunden. Der Schienenfahrzeugbauer Metrovagonmash etwa modernisiert die U-Bahn-Züge der ungarischen Hauptstadt. Der Stahlproduzent Evraz liefert Metallerzeugnisse nach Bulgarien.
Alle Rechte vorbehalten. Rossijskaja Gaseta, Moskau, Russland
Abonnieren Sie
unseren kostenlosen Newsletter!
Erhalten Sie die besten Geschichten der Woche direkt in Ihren Posteingang!