Erneuerbare Energien: Durchbruch in Russland?

ShutterStock/Legion-Media
Weltweit wird an erneuerbaren Energien geforscht, um unabhängiger von den schwindenden Öl- und Gasvorräten zu werden. Einem russischen Forscherteam könnte nun ein großer Schritt nach vorne gelungen sein: Sie haben eine neue Methode entwickelt, Wasser zu spalten.

Russlands Staatshaushalt basiert vor allem auf den Einnahmen aus dem Verkauf von Gas und Öl. Russische Forscher arbeiten dennoch an der Entwicklung regenerativer Energien. Gemeinsam mit Wissenschaftlern aus Deutschland, Neuseeland, Kanada und dem Iran tüftelt ein Team aus Moskau an einer Energiequelle, die die Welt aus der Ölabhängigkeit befreien könnte.

Eine Methode, Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff zu spalten, wie es die Pflanzen tun, haben die Wissenschaftler bereits entdeckt: Sie nutzen einen Mangan-Komplex als Katalysator, um eine künstliche Photosynthese in Gang zu setzen. Das sogenannte Übergangsmetall eignet sich dafür perfekt, weil es die natürlichen Prozesse der Photosynthese nicht beeinträchtigt.

Eine Revolution bei der Energieerzeugung steht an

Dank dieser Entdeckung könnten Autos zukünftig statt mit Benzin mit Wasserstoff betankt werden. Eine Tankfüllung wäre ausreichend für eine Strecke von bis zu 3 000 Kilometern. Bei der Photosynthese wird 90 Prozent des Lichts in elektrischen Strom umgewandelt – der Wirkungsgrad einer handelsüblichen Photovoltaikanlage beträgt hingegen nur 16 Prozent.

„Bislang war es unmöglich, eine Umgebung für die Spaltung des Wassers zu schaffen“, sagt Pawel Woronin vom Moskauer Institut für Pflanzenphysiologie. Mit dem neuen Katalysator könne das Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff gespalten werden.

„Die Sonne ist bekanntermaßen eine natürliche und unerschöpfliche Energiequelle, das Wasser ist eine unendliche Elektronenquelle. Sollte unsere Methode im industriellen Maßstab zur Anwendung kommen, wird die Energieerzeugung revolutioniert“, freut sich der Wissenschaftler. Bis zur Serienreife der neuen Technologie sei es jedoch noch ein langer Weg, betont Woronin: „Die Sauerstoffabspaltung und die Oxidation des Wassers bei der Photosynthese müssen noch genauer entschlüsselt werden“, sagt er. Im Grunde müsse erst die Struktur von Pflanzenblättern nachgebaut werden, bevor die Erfindung in Serie gehen könne.

Alle Rechte vorbehalten. Rossijskaja Gaseta, Moskau, Russland

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