Geschichte Tag für Tag: 30. Oktober

Gulag-Häftlinge 1936-37

Gulag-Häftlinge 1936-37

unbekannter Fotograf /gemeinfrei / Wikipedia
Unser täglicher Geschichtsrückblick zeigt Ihnen, was am heutigen Tag in der Geschichte Russlands und der Welt vor sich ging.

2015: Moskauer Gulag-Museum eröffnet

Die Witwe des russischen Schriftsteller Alexander Solschenizyn, Natalja, eröffnet in Moskau ein neues Gulag-Museum. Das erste Gulag-Museum lag im Stadtzentrum Moskaus in der Petrowka-Straße, aber dort mangelte es an Räumlichkeiten, Exponaten und finanziellen Mitteln.

Jetzt ist das Museum in einem dreigeschossigen Wohnhaus vom Beginn des 20. Jahrhunderts untergebracht, es liegt im Stadtzentrum, im Ersten Samotetschni Pereulok.

„Mit dem Umzug in das neue Gebäude haben wir neunmal so viel Platz für unsere Ausstellungen und die Lagerung von Exponaten, wir können auch Forschungsprojekte von einer völlig neuen Qualität realisieren“, freut sich Museumsdirektor Roman Romanow bei der Eröffnung. „Es gibt bereits ein Zentrum für soziales und freiwilliges Engagement und ein Studio für visuelle Anthropologie, bald eröffnen ein Buchladen und eine Bibliothek. Im Dezember bekommen wir Audioführer in englischer Sprache.“

Das Museum zur Geschichte des Gulags will seine Besucher zum Reflektieren anregen.

1905: Nikolaj II. und das “Oktober-Manifest”

Mit dem sogenannten Oktober-Manifest beendet Zar Nikolaj II. die anschwellenden Revolutionsbestrebungen im Jahr 1905. Gleichzeitig machte er das russische Zarenreich damit zu einer echten konstitutionellen Monarchie.

Die dem vorangegangenen Arbeiterstreiks waren nach Ende des Russisch-Japanischen Krieges aus einer liberal-oppositionellen Bewegung heraus entstanden. Die öffentliche Meinung wandte sich so plötzlich schon damals gegen die Regierung und den Zar. Allein in einer Januarwoche streikten schon über 120.000 Arbeiter in Sankt Petersburg.

Nikolaus II. eröffnet mit einer Thronrede die Duma, das erste russische Parlament (1906)

Kurze Zeit später zogen Hunderttausende mit Ikonen und Porträts des Zaren auf den Palastplatz vor dem Winterpalast. Als die Zarentruppen dann in die Menge feuerten, kamen 130 Menschen ums Leben. Der 9. Januar 1905 gilt seitdem als „Blutsonntag“. Nach den Toten auf dem Palastplatz hielten die Proteste natürlich an und wurden gar stärker: Arbeiter, Frauenrechtler und viele andere Gruppen zogen zuhauf und überall im Land auf die Straße.

Daraufhin entschied sich der Zar zu einer deutlichen Veränderung: Mit dem Oktober-Manifest wurden den Bürgerrechte- und freiheiten garantiert und ein Parlament gegründet.

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