Der Sowjetisch-Finnische Krieg, auch als „Winterkrieg“ bekannt, dauerte knapp vier Monate – vom 30. November 1939 bis zum 12. März 1940. Grundsätzlich ging es um lange schon schwelende Grenzziehungsstreitigkeiten zwischen den zwei nordischen Nachbarn.
Nachdem die Deutsche Wehrmacht am 1. September 1939 Polen überfallen hatte, wollte die Sowjetunion ihre nördlichen Grenzen gerne gen Westen verschieben – angeblich, um eine größere Pufferzone zu den eigenen Gebieten im Norden zu bilden. Dafür wollte Moskau mit Finnland einige Inseln für ein Stück Land im heutigen Karelien eintauschen. Die finnische Regierung fürchtete eine Schwächung des eigenen Landes und lehnte ab. Die Sowjetunion allerdings bestand auf ihrer Forderung…
Am 26. November 1939 hatte es einen Zwischenfall in dem russischen Grenzort Mainila gegeben. Die sowjetische offizielle Darstellung lautete dann: Die finnische Artillerie habe auf sowjetischer Seite mehrere Soldaten getötet. Helsinki stritt dies ab und zog gleichzeitig seine Truppen 25 Kilometer weit von der sowjetischen Grenze ab.
Drei Tage später brach die Sowjetunion die diplomatischen Beziehungen zu Finnland ab. Wiederum einen Tag später passierte die Rote Armee die sowjetisch-finnische Grenze. Finnland erklärt seinem östlichen Nachbarn am 30. November den Krieg. Da die Rote Armee beim Versuch, die sogenannte Mannerheim-Linie – den Festungskomplex zwischen dem Finnischen Meerbusen und dem Ladoga-See – zu erreichen, scheiterte, endete die Invasion am 21. Dezember an der Karelischen Landenge.
Noch am 14. Dezember jedoch war die Sowjetunion für ihr aggressives Vorgehen gegen seinen Nachbarn aus dem Völkerbund ausgeschlossen worden.
Erst im Februar 1940 legte Helsinki dann einen Friedensvertrag vor. Am 12. März wurde der unterzeichnet und die finnisch-sowjetische Grenze 120 Kilometer nach Karelien hinein von Leningrad weg verlegt. Zum 13. März wurden die Kämpfe eingestellt.
Der spätere sowjetische Staatschef Nikita Chruschtschjow, der damals noch Mitglied des Politbüros war, erinnert sich später daran, dass der Zwischenfall in Mainila von einem gewissen Marschall Grigorij Kulik provoziert worden sei. 1994 räumte der russische Präsident Boris Jelzin ein, dass der „Winterkrieg“ eine Aggression der Sowjetunion gegen Finnland war.
Roger Fenton: Das Tal der Schatten der Toten
gemeinfrei/WikipediaWährend des Krimkrieges vernichtet die russische Schwarzmeerflotte unter Vizeadmiral Pawel Stepanowitsch Nachimow in der Seeschlacht zu Sinope die osmanische Flotte. Daraufhin entschließen sich Großbritannien und Frankreich zum Beistand des Osmanischen Reiches und treten wenige Monate später in den Krieg ein.
Am 25. Oktober 1854 führte James Brudenell, siebter Earl of Cardigan, 600 ausgewählte britische Kavalleristen im Sturmangriff in eine russische Geschützbatterie bei Balaklawa. Er verlor in dieser glanzvollen und selbstmörderischen Attacke fast die Hälfte seiner sogenannten Leichten Brigade, die zu einem häufigen Motiv in der Kunst wurde, besungen unter anderem von Alfred Tennyson und Iron Maiden. Der französische Marschall Pierre Bosquet drückte sich so aus: „Das ist brillant, aber kein Krieg. Das ist Irrsinn."
Das Zerschlagen der Leichten Brigade war der wirkungsvollste Sieg der russischen Truppen im Krimkrieg von 1854 bis 1856 – das wichtigste Ereignis, dem die Krim ihren Eingang in die Weltgeschichte verdankt. Die russische Armee konnte trotz ihrer Beharrlichkeit nicht den Krieg gegen ganz Europa gewinnen, ihre veralteten Waffen und die Korruption unter den Truppenführern taten ihr Übriges. Ohne Balaklawa und die Verteidigung Sewastopols hätte alles noch viel schlimmer aussehen können. Der Krimkrieg hat die Weltkultur außerdem um die nach dem Ort des Geschehens benannte Sturmhaube „Balaklawa" und die „Cardigan", eine von Graf Cardigan erfundene Strickjacke, bereichert – die Engländer hatten vor Sewastopol erbärmlich gefroren.
>>> Sechs historische Höhepunkte der Krim
Kriegsschäden in Sewastopol
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