Als der britische Schriftsteller und Historiker Tobie Mathew während seiner Russlandreise Anfang der 1990er Jahre die Straßenmärkte besuchte, stieß er zufällig auf die Souvenirs aus dem Kalten Krieg. Aber unter den sowjetischen Plakaten und anderen populären Symbolen fand er regierungsfeindliche Postkarten aus der Zeit des letzten russischen Zaren.
Mathew startete seine Sammlung von diesen seltenen Stücken, die der frühen revolutionären Bewegung gewidmet waren. Er recherchierte ihre Geschichte und klassifizierte die Postkarten nach ihrer Botschaft und ihrem Thema. Die Frucht seiner Arbeit ist ein vor Kurzem veröffentlichtes Buch mit dem Titel „Grüße von den Barrikaden: Revolutionäre Postkarten im zaristischen Russland“.
Die Postkarten waren ein leichtes und billiges Propagandamittel, das politische Botschaften der Zaren Gegner verbreiteten. Die meisten von ihnen wurden nie mit der Post verschickt und wurden von Hand zu Hand weiter gereicht oder blieben im privaten Besitz.
Das waren zahlreiche Karikaturen von dem Zaren und Regierungsmitgliedern. Die Postkarten zeigten blutige Straßenproteste, die unbarmherzige Weise, wie die Regierung das Volk behandelte und Slogans wie „Redefreiheit“ leere Worte waren.
Das „Manifest über die Verbesserung der staatlichen Ordnung“ aus dem Jahr 1905 war der Vorläufer der ersten russischen Verfassung.
Dargestellt sind: Innenminister Aleksandr Bulygin, Polizeichef Dmitrii Trepow, General Aleksei Ignatjew, Ministerpräsident Sergei Witte und der Oberprokurator der Heigen Synode Konstantin Pobedonoszew.
Diese Karikatur von Zar Nikolaus dem Zweiten, die zum ersten Mal im November 1905 in Sankt Petersburg gedruckt wurde.
Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung ausschließlich unter Angabe der Quelle und aktiven Hyperlinks auf das Ausgangsmaterial gestattet.
Abonnieren Sie
unseren kostenlosen Newsletter!
Erhalten Sie die besten Geschichten der Woche direkt in Ihren Posteingang!