Der IS-2: Wie der Josef-Stalin-Panzer Nazi-Deutschland besiegte

Als einer der mächtigsten schweren Kampfpanzer des Zweiten Weltkriegs war der IS-2 so erfolgreich, dass er nicht nur die Nazis besiegte, sondern ein weiteres halbes Jahrhundert lang den sowjetischen und russischen Armeen diente.

Panzer VI (Tiger I)

Als die Deutschen Anfang 1943 massenweise den neuen „Tiger“-Panzer an der Ostfront einsetzten, stellten die Sowjets fest, dass sie große Probleme hatten. Der mittlere T-34 und der schwere KW-1S waren den deutschen Panzern unterlegen. Die Rote Armee benötigte daher dringend ein neues Kampffahrzeug, das in der Lage ist, die deutschen Panzer effektiv aus großer Entfernung zu bekämpfen.

Der IS-1

Der IS-1 (die Abkürzung steht für Iossif Stalin) wurde kurzfristig entwickelt und schon im August 1943 bei einer Schlacht eingesetzt. Mit seiner 85-mm-Kanone konnte er den „Tiger“ aus mittlerer Reichweite angreifen. Trotzdem galt der IS-1 nur als vorübergehende Lösung, da ein etwas mächtigeres Kampffahrzeug benötigt wurde.

Der IS-2, der am stärksten gepanzerte und tödlichste schwere Panzer der Alliierten im Zweiten Weltkrieg, wurde am 31. Oktober 1943 eingesetzt. Seine 122-mm-Kanone konnte den Feind bereits aus einer Entfernung von bis zu eineinhalb bis zwei Kilometer in Asche verwandeln. Die Panzerung des „Tiger“ wurde schon aus einer Entfernung von einem Kilometer heraus effektiv durchbohrt.

Der IS-2 war das einzige Kampffahrzeug der Anti-Hitler-Koalition, der dem Feuer der deutschen 88-mm-Flak 18/36/37/41, einer der besten Luft- und Panzerabwehrwaffen des Zweiten Weltkriegs, standhalten konnte. Jeder andere sowjetische, britische oder amerikanische Panzer konnte die Panzerbesatzung gegen diese Flak-Waffe nicht schützen.

Der IS-2 bereitete den Deutschen Kopfschmerzen. Um diesen mächtigen sowjetischen Panzer zu schlagen, musste der „Tiger“ sich ihm in einer Entfernung von nicht weniger als 800 Metern nähern, was seine Siegchancen erheblich verringerte. Deswegen befahl das Kommando der Wehrmacht seinen Panzerbesatzungen, Zweikämpfe mit dem IS-2 zu vermeiden.

„Das Stalin-Auto, das wir 1944 kennengelernt haben, entsprach mindestens dem “Tiger“”, schrieb der Panzerkommandant Otto Carius in seinen Memoiren „Tiger im Schlamm“. Dann fügte er hinzu: „Stalin-Autos waren unseren sogar überlegen“.

Der sowjetische Herrscher selbst war mit dem nach ihm genannten Panzer sehr zufrieden. Nach der Besichtigung des IS-2 soll er gesagt haben: „Mit diesem Panzer werden wir den Krieg beenden.“

Der IS-2 wurde nicht nur als sowjetische Antwort auf den „Tiger“ entwickelt, um diesen zu schlagen. 1944 rückte die Rote Armee vor und verließ die weiten Ebenen der Sowjetunion und drang in zahlreiche befestigte osteuropäische Städte ein. Als Durchbruchspanzer konnte der IS-2 sich unter solchen Kampfumständen am besten beweisen.

IS-2-Panzer rückten schnell durch die engen Gassen vor und zerschmetterten auf ihrem Weg feindliche Befestigungen, Barrikaden und Bunker. Als sie den zentralen Platz in Berlin-Mitte erreichten, sprangen sowjetische Angriffstruppen von Maschinengewehrschützen, Scharfschützen und Flammenwerfern ab und nahmen Verteidigungsstellungen ein. Auf diese Weise eröffnete der IS-2 erstmals das Feuer auf den Reichstag in Berlin.

IS-2 während der Jubiläumsparade in China

Vor Kriegsende wurden insgesamt 3.395 IS-2-Panzer gebaut. Der Militärdienst für diese Kampffahrzeuge endete jedoch nicht 1945. Modernisiert blieben sie bis 1995 in den Reihen der sowjetischen (und später der russischen) Armee und wurden auch von den Armeen der Tschechoslowakei, Polens, Chinas, Vietnams und Nordkoreas eingesetzt. 

>>> Sechs sowjetische Waffen, die nach Stalin benannt sind

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