Der Panzer KW-1: Wie ein sowjetischer „Monsterpanzer“ die Nazis entsetzte

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Obwohl der KW-1 den meisten deutschen Waffen standhalten konnte, waren seine schlechte technische Eigenschaften die Achillesferse.

Nach dem Beginn des „Unternehmens Barbarossa“ wurde den Deutschen klar, dass die Rote Armee über Panzer verfügte, gegen die sie nichts ausrichten konnten. Der KW-1 galt als unbesiegbar: Der größte Teil der deutschen Waffengattungen konnte ihn nicht bezwingen.

Benannt nach dem sowjetischen Marschall Kliment Woroschilow, wurde dieses schwere Kampffahrzeug kurz vor dem sowjetisch-finnischen Krieg (30. November 1939 bis 13. März 1940) gebaut. Diese Auseinandersetzung war seine Feuertaufe. Zwar Der wehrte sich der KW-1 effektiv gegen finnische Panzerabwehrwaffen und Artillerie. Aber gegen feindliche Bunker konnte er mit seiner 76-mm-Kanone nichts ausrichten.

Als die Wehrmacht ins sowjetische Territorium einfiel, setzte die Rote Armee über 400 KW-1-Panzer ein. Weder deutsche Panzer noch Panzerabwehrartillerie konnten dieses russische “Monster“, wie die Nazis ihn tauften, nicht zerstören. Die einzige Möglichkeit, den Panzer zu vernichten, bestand darin, dass man einen KW-1 näher als 500 Metern kommen lässt. Dies kam jedoch einem Selbstmord gleich.

Die effektivste Maßnahme im Kampf gegen dieses “Monster” waren 88-mm-Luftabwehrkanonen, die die KW-1-Panzer mit einer großen Entfernung bekämpfen konnten. Eine andere Möglichkeit bestand darin, durch die Unterstützung der Luftwaffe, einen direkten Zusammenstoß mit dem KW-1 zu vermeiden. Das gestaltete sich aber viel komplizierter.

Zu Beginn des Krieges begangen die KW-1-Besatzungen viele Heldentaten. Zum Beispiel im Juni 1941 grief ein KW-1 in den Kampf gegen die gesamte deutsche 6. Panzerdivision in der Nähe der litauischen Stadt Raseiniai ein. Als er schon im Rücken des Feindes war, ging ihm plötzlich der Treibstoff aus und der Panzer blieb mitten auf der Straße einfach stehen. Aber ohne Treibstoff war er von der gesamten Kommunikation und auch von der Division abgeschnitten. Nach der Zerstörung von zwölf Versorgungs-LKWs und mehreren 50-mm-Panzerabwehrkanonen wurde der Feind 24 Stunden lang gelähmt und überlebte alle deutschen Angriffe. Nur die 88-mm-Luftabwehrkanone konnte das russische “Monster“ erledigen. 

Der KW-1 war jedoch nicht der beste Panzer des Zweiten Weltkrieges. Obwohl er gut gepanzert war, war es technisch völlig unzuverlässig. Ein rohes und unfertiges Aussehen, die schlechte Qualität des Getriebes und ein minderwertiger Luftfilter führten häufig dazu, dass einige Panzer nicht einmal das Schlachtfeld erreichten und steckenblieben. 

Die riesigen KW-1-Panzer waren auch eine echte Bedrohung für die Straßen- und Brückendecken. Nachdem das 45 Tonnen schwere „Monster“ sie überquert hatte, war es für andere militärische Ausrüstungsgegenstände fast unmöglich, auf demselben Weg zu fahren .

Sowjetische Ingenieure versuchten, all diese Schwächen zu beheben. Im Frühjahr 1942 erschien eine modernisierte Version - der KW-1S. Der Typ war leichter (nur 42,5 Tonnen) und hatte eine etwas dünnere Seitenpanzerung (60 mm statt 75 mm). Trotzdem blieb es für feindliches Feuer undurchdringlich und übertraf seinen Vorgänger sogar in der Geschwindigkeit - 45 km / h statt 35 km / h. Dank dem verbesserten Getriebe stieg auch seine Zuverlässigkeit.

Alle diese Weiterentwicklungen waren jedoch vergebens. Im Spätsommer 1942 begann die Wehrmacht, ihre schweren „Tiger“-Panzer massenhaft einzusetzen. Im Vergleich zu ihnen waren die KW-Panzer sofort überholt. Während eines kurzen Kampfes in der Nähe von Leningrad zerstörten drei „Tiger“-Panzer die zehn KW-1S-Panzer ohne einen einzigen Verlust.

Die Produktion des KW-Panzers wurde 1943 eingestellt. Seinen Platz nahm der neue Josef-Stalin-Panzer (IS) ein. Dieses Kampffahrzeug war der am stärksten gepanzerte und tödlichste schwere Panzer der Alliierten im Zweiten Weltkrieg.

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