Die sowjetischen Behörden regulierten alle Bereiche des Lebens im Land. Das startete bereits mit der Geburt eines Kindes. Es gab strenge Vorgaben zur Säuglingspflege. Auf einem der bekanntesten Plakate steht zu lesen: „Unsere Kinder sollten nicht an Durchfall erkranken“. Dazu gibt es Hinweise, wie Geschirr von Babys und Kleinkindern sauber gehalten werden kann.
Die Behörden waren auch sehr bemüht, die Frauen gesund zu halten, damit diese immer arbeitsfähig blieben. Die Infoplakate waren oft die einzige Informationsquelle für junge Frauen zum Thema Gesundheit. „Pflege Deine Brustwarzen. Wasche sie jeden Tag mit kaltem Wasser.“
Tatsächlich war Abhärtung zur Stärkung des Immunsystems eine der Säulen der sowjetischen Medizin. Es sollte vielen Krankheiten, insbesondere Erkältungen, vorbeugen. In sowjetischen Kindergärten hielten die Kinder auch bei eisiger Kälte draußen ihren Mittagsschlaf. „Wenn Du gesund bleiben willst, härte Dich ab!“
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„Verhindern Sie die Ausbreitung der Grippe!“ Die Leute wurden gebeten, den Arzt anzurufen und im Falle einer Grippe nicht zur Arbeit zu gehen, um das Ansteckungsrisiko für andere gering zu halten.
In der frühen Sowjetzeit - und insbesondere während des Krieges – sahen sich die sowjetischen Behörden mit dem niedrigen Bildungsniveau der Bevölkerung konfrontiert. Sie mussten daher auch Ratschläge geben wie „Trink kein verunreinigtes Wasser!“
„Vorsicht vor der Ruhr“. Gegen diese bakterielle Darmerkrankung wurde ebenfalls zur Vorbeugung das Trinken von abgekochtem Wasser empfohlen und zudem, kein ungewaschenes Gemüse zu essen. Die Bauern waren es bis dahin gewohnt, direkt vom Feld zu essen.
Eine weitere Krankheit, gegen die die Sowjets kämpfen mussten, war die Cholera. Die Empfehlungen lauteten ähnlich wie bei der Ruhr: vermeiden Sie es, nicht abgekochtes Wasser zu trinken, essen Sie nichts von ungenehmigten Märkten, es könnte verunreinigt sein, und halten Sie Fliegen von Lebensmitteln fern.
„Wir kämpfen für ein gesundes Leben und besiegen die Tuberkulose“. In der Sowjetunion wurde diese Krankheit sehr ernst genommen. Es entstanden mehrere wissenschaftliche Forschungsinstitute zur Bekämpfung der Tuberkulose.
Einer der häufigsten Ratschläge lautete, sich fit zu halten: „Iss regelmäßig, mäßig und abwechslungsreich. Gewichtszunahme bedeutet Altern!“
Junge Menschen mussten Sport treiben, denn: „Sport bedeutet Gesundheit und Schönheit!“
Einer der beliebtesten sowjetischen Slogans war eine Variation des lateinischen Sprichwortes: „Mens sana in corpore sano“: „Ein gesunder Geist braucht einen gesunden Körper.“
Überhöhter Alkoholkonsum hatte schon immer Tradition in Russland. Die Sowjets propagierten daher Abstinenz. Dieses Plakat zeigt, was die „alten Freunde“ Wodka und Zigaretten aus einem Mann gemacht haben.
Männern wurde geraten, besonders auf ihre Herzgesundheit zu achten: Stress bei der Arbeit vermeiden, nicht rauchen, ausreichend Schlaf und viel Zeit an der frischen Luft.
Offiziell gab es in der Sowjetunion keinen Sex… Die Menschen waren daher nur rudimentär aufgeklärt und wussten nichts über Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Die sowjetischen Behörden sahen sich daher gezwungen, vor den Gefahren von One-Night-Stands zu warnen und darüber zu informieren, wie man Geschlechtskrankheiten erkennt und behandelt.
„Spender zu sein ist eine große Ehre für einen Patrioten“. Diejenigen, die Blut spendeten, bekamen einen zusätzlichen Urlaubstag und die Schüler einen Tag schulfrei.
Arzt galt als sehr ehrenwerter Beruf. Ärzte waren hoch angesehen. Sie wurden als sehr gebildete und gut ausgebildete Menschen geachtet. „Ein Arzt ist ein Freund der Nation!“
Einer der häufigsten Ratschläge neben der Empfehlung Sport zu treiben war, sich die Zähne regelmäßig zu putzen. Die meisten Russen waren daran nicht gewöhnt, besonders die Bauern. Also machten die Sowjets Werbung für Zahnpulver und Zahncreme und zwangen die Kinder zum Zähneputzen.
Dieses Poster erklärt Erwachsenen, wie gefährlich Zahnerkrankungen sein können. Wer nicht regelmäßig zum Zahnarzt gehe, riskiere sogar Herzerkrankungen.
Den Menschen wurde auch geraten, den Augenarzt aufzusuchen, wenn sie Probleme haben und auf Selbstmedikation zu verzichten. Jährliche Sehtests wurden empfohlen. Ein Schielen sollte so früh wie möglich durch die richtige Brille korrigiert werden.
Und zu guter Letzt gab es noch diesen Rat, der wahrhaft zeitlos ist: „Hände waschen vor dem Essen!“