1. Im Jahre 1961, einige Wochen vor Juri Gagarins legendärem Flug am 12. April, wurde ein Dummy in einem Raumanzug in die Erdumlaufbahn geschickt, zusammen mit Swjosdotschka – einem Hund. Die Puppe wurde liebevoll „Iwan Iwanowitsch“ genannt. Sie hatten einen Kassettenrekorder dabei, der Aufnahmen von Rezepten und volkstümlichen russischen Chorgesängen spielte. Dies diente dazu, die Amerikaner zu täuschen und sie mit mühsamer und sinnloser Arbeit abzulenken, welche entscheidenden Informationen dieser sowjetischer „Code“ wohl versteckt hält.
2. Die Schriftzeichen der „UdSSR“ wurden nur 20 Minuten vor dem Start auf Gagarins Weltraumhelm appliziert. Dies beschloss man im letzten Moment, sodass Gagarin bei einer erfolgreichen Landung unmissverständlich für einen ausländischen Spion gehalten werden würde. Im Jahr zuvor war das U-2-Aufklärungsflugzeug des Amerikaners Francis Gary Powers über der UDSSR abgeschossen worden. Powers hatte eine sehr ähnliche Kopfbedeckung.
3. Beim Start wurde Gagarin angewiesen den Satz zu sagen „Ich bin bereit zum Abheben, Besatzung!“ Der Kosmonaut entschied gegen das Protokoll und rief das nun berühmte „Pojechali“ („Los geht‘s!“), wie er es von seinem Ausbilder Mark Gallai kannte. Er verstand nicht, warum er die Besatzung erwähnen sollte, wenn seine Crew nur aus ihm bestehe.
4. Gagarins „Wostok-1“ Kapsel wurde ferngesteuert, da damals niemand vorhersagen konnte, wie menschliches Verhalten unter extremen Bedingungen aussehen könnte. Als letzte Option gab man Gagarin einen Umschlag mit den Codes, um auf manuellen Betrieb zu schalten. Um auf die Codes zugreifen zu können, musste der Kosmonaut eine einfache Rechenaufgabe lösen – das für eine Person in Panik schwierig gewesen wäre.
5. Gagarin schrieb seiner Frau Walentina einen Brief, den sie im Falle seines Todes erhalten sollte. Unglücklicherweise erhielt die Frau des ersten Mannes im Weltraum tatsächlich den Brief, allerdings sieben Jahre nach dem legendären Weltraumflug, als Gagarin bei einem Testflug auf der Erde am 27. März 1986 starb.
6. Zu dieser Zeit gab es keine Möglichkeit zu wissen, wie ein Raumschiff aussieht, wenn es durch die verschiedenen Schichten der Atmosphäre fliegt. Daher ist es keine Überraschung, dass Gagarin in Panik geriet, als er Flammen beim Wiedereintritt an seiner „Wostok-1“ Kapsel gesehen hat, und der Missionskontrolle die Nachricht funkte: „Ich brenne, lebt wohl, Genossen!“ Aus verständlichen Gründen wurde dieses Ereignis später unter den Teppich gekehrt.
7. Gagarin hatte die Erde als Oberleutnant verlassen und war als Major zurückgekehrt. Eine Version besagt, dass der sowjetische Parteichef Nikita Chruschtschow den Verteidigungsminister Rodion Malinowski persönlich angewiesen hatte, den Rang als Hauptmann zu überspringen.
8. Gagarin erhielt eine Schusswaffe, die er mit an Bord der Wostok nahm. Es war eine Makarow Pistole. Wenn der Kosmonaut irgendwo in der Wildnis gelandet wäre, hätte er sich den Bewohnern stellen müssen. Dies passierte tatsächlich der Besatzung der zukünftigen „Wostok-2“, die 1965 die Waffe benutzen musste, um Wölfe und Bären in der Taiga im Südlichen Ural abzuschrecken.
9. Eine Weltraumkapsel auf der Erde zu landen war in dieser Zeit unmöglich, so musste Gagarin aus dem Raumschiff herausgeschleudert werden und mit dem Fallschirm landen. Allerdings funktionierte die Luftzufuhr seines Raumanzugs nicht richtig und der Kosmonaut verbrachte einige Zeit damit, nach Luft zu ringen. Der erste Mann im Weltall – absolvierte die gefährlichste Reise, die die Menschheit zu dieser Zeit kannte – wäre fast kurz vor deren Beendung dieser gestorben.
10. Zwei Tage nach seinem Flug wurde Juri Gagarin von Nikita Chruschtschow in den Kreml eingeladen. Während der Begrüßungsfeier fragte der sowjetische Parteichef den Kosmonauten, ob er Gott im Weltraum getroffen hätte. „Das hab‘ ich,“ antwortete Gagarin. Darauf sagte Chruschtschow: „Ich flehe dich an, erzähle einfach niemandem davon.“ Einige Zeit später kam dieselbe Frage von Patriarch Alexius I., auf die Gagarin antwortete: „Nein, Vater, leider nicht.“ Darauf sagte der Patriarch dann: „Ich bitte Sie, Jura, sagen sie es niemandem.“
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