Das Mausoleum des Revolutionsführers, Vorsitzenden der Kommunistischen Partei und ersten Regierungschefs der Sowjetunion, Wladimir Lenin, ist sicherlich das berühmteste Bauwerk aus der Sowjetzeit. Es diente als Tribüne für die wichtigsten Politiker, Nationalhelden, Kosmonauten und sogar Schriftsteller, die bei den Demonstrationen anlässlich bedeutender Feiertage die vorbei marschierenden Teilnehmer begrüßten.
Nur sehr wenige ausländische Gäste hatten die Ehre, auf der Tribüne neben den führenden sowjetischen Politikern zu stehen.
Der zukünftige US-Präsident wurde eingeladen, Moskau zur Siegesparade im Juni 1945 zu besuchen, als er noch General der Armee war. Er konnte jedoch nicht teilnehmen. Später, im Juli 1945, nahm er dann allerdings zusammen mit Stalin die Parade der Athleten ab und bestieg als erster amerikanischer Repräsentant das Mausoleum.
Dimitroff, Vorsitzender der Kommunistischen Internationale, war 1933 in Berlin verurteilt und beschuldigt, worden, den Reichstag in Brand gesetzt zu haben. Während seines Gerichtsverfahrens hielt er eine leidenschaftliche Rede zur Unterstützung der kommunistischen Ideologie gegen den Nationalsozialismus. Deshalb wurde er in die UdSSR eingeladen und erhielt die sowjetische Staatsbürgerschaft. Er wurde sogar „der bulgarische Lenin“ genannt. Auf dem Foto ist er mit seiner Mutter, Paraskewa Dimitroff, auf der Tribüne des Lenin-Mausoleums zu sehen.
Der berühmteste chinesische Kommunist reiste nur zweimal ins Ausland - und beide Male in die UdSSR. Das erste Mal war 1949, als er an den Feierlichkeiten zu Stalins 70. Geburtstag teilnahm. Im Jahr 1957 begleitete er Chruschtschow zum Jubiläum der Oktoberrevolution auf die Mausoleum-Tribüne.
Der kubanische Revolutionär war eine lebende Legende und immer ein Ehrengast in der UdSSR. Er besuchte die Sowjetunion mehrmals und stand wiederholt auf der Mausoleum-Tribüne. 1963 verbrachte Castro einen Monat in der UdSSR und verfolgte Schulter an Schulter mit Nikita Chruschtschow die Parade zum 1. Mai vom Mausoleum aus. Am 23. Mai hielt er dann eine zweistündige Rede von der Tribüne aus. 1987 begrüßte Castro gemeinsam mit Michail Gorbatschow die Teilnehmer der Parade zum 70. Jahrestag der Oktoberrevolution.
Walter Ulbricht war ein führender Vertreter der Kommunistischen Partei in Deutschland und bis zu seiner Entmachtung 1971 der bedeutendste Politiker der damaligen Deutschen Demokratischen Republik. Als Vorsitzender des Staatsrates der DDR kam er 1969 in die UdSSR, um den 50. Jahrestag der Oktoberrevolution zu feiern.
Den chinesischen Kommunisten verbanden langjährige Beziehungen zur Sowjetunion. In den 1930er Jahren rekrutierte er chinesische Studenten für die Kommunistische Universität der Arbeiter des Ostens in Moskau. 1964, schon als Ministerpräsident der Volksrepublik China, bestieg Zhou Enlai das Mausoleum, um das Jubiläum der Oktoberrevolution in Moskau zu begehen.
Diese beiden kommunistischen Politiker waren sehr pro-sowjetisch und hatten sich der Liberalisierung der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik (dem sogenannten Prager Frühling) widersetzt. Sie initiierten sogar die „brüderliche Hilfe“ der Sowjetunion - den Einmarsch sowjetischer Panzer in die Tschechoslowakei. Ihre Loyalität wurde von den Sowjetführern geschätzt. Beide wurden eingeladen, 1968 den Jahrestag der Oktoberrevolution in Moskau zu feiern.
Vietnamesische Politiker waren häufige Gäste in der Sowjetunion. 1978 wurde der Generalsekretär der Kommunistischen Partei Vietnams, Lê Duẩn, zu den Feierlichkeiten anlässlich des 61. Jahrestages der Oktoberrevolution eingeladen. Er verfolgte die Parade an einem kalten Novembertag.
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