Warum wurde Russland als UdSSR bezeichnet?

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Dieser Beitrag ist vor allem für all jene, die sich fragen, ob die Sowjetunion und die UdSSR zwei verschiedene Länder waren.

Um diese Frage zu beantworten, müssen wir bis ins 15. und 16. Jahrhundert zurückgehen, als Russland als unabhängiges Land gegründet wurde. Damals wurde es in der Welt als Moskauer Zarenreich und später als Moskowien bekannt, das seinen Namen von seiner Hauptstadt Moskau ableitete. Ab dieser Zeit bezeichnete „Russland“ etwa alle zehn Jahre ein anderes Territorium, denn das Land expandierte ständig.

Als Russland als Staat zu existieren begann

Der Name „Russland" wurde in den internationalen Beziehungen erstmals unter Peter dem Großen aktiv verwendet. Im Jahr 1721 wurde er zum Kaiser ernannt und der Name des Landes wurde offiziell in Russisches Reich mit der Hauptstadt Sankt Petersburg geändert. Moskau blieb jedoch weiterhin die „alte Hauptstadt", in der die russischen Zaren gekrönt und zum Zaren gesalbt wurden.

Im 17. und 18. Jahrhundert erforschte und eroberte Russland Sibirien und machte es zu einem Teil seines Territoriums. Ab dem frühen 19. Jahrhundert wurden auch die Gebiete des Nordkaukasus, Zentral- und Westasiens Teil des Russischen Reiches.

Ende des 19. Jahrhunderts hatte sich das Russische Reich den Fernen Osten einverleibt und wurde zum größten Staat der Welt. Im Jahr 1917, nach der bolschewistischen Revolution, zerfiel das Russische Reich und löste sich in einzelne Staaten auf, die so genannten Sozialistischen Sowjetrepubliken. Die Russische Föderative Sozialistische Sowjetrepublik war der größte von ihnen.

Die Jahre der UdSSR

Unterzeichnung des Bildungsvertrags der UdSSR am 30. Dezember 1922

Die Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik wurde zur Grundlage für die 1922 gegründete Sowjetunion (Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken).

Die Sowjetunion umfasste die meisten ehemaligen Gebiete des Russischen Reiches und wurde damit erneut zum größten Staat der Welt, dessen Hauptstadt Moskau war. Die Bolschewiki vertraten die Ansicht, dass sich Russland und die anderen Sowjetrepubliken in einer „feindlichen kapitalistischen Umgebung“ befanden und sich zusammenschließen sollten, um dem ideologischen Feind entgegentreten zu können.

Außerdem stoppte die Revolution die geografische Mobilität der russischen Bevölkerung nicht, sondern verstärkte sie. Viele Menschen verloren in den Wirren der Revolution ihre Heimat und zogen quer durch das Land - zum Beispiel von Russland nach Zentralasien, so dass die Aufrechterhaltung der Grenzkontrollen zwischen den Republiken unter diesen Bedingungen eine schwierige Aufgabe gewesen wäre. Die Vereinigung der Republiken in einem föderalen Staat (wie es die UdSSR war) ermöglichte auch die Nutzung der in der Kaiserzeit geschaffenen Infrastruktur und Handelswege.

1955 wurde der Warschauer Pakt zwischen Albanien, Bulgarien, Ungarn, der Deutschen Demokratischen Republik (auch bekannt als Ostdeutschland), Polen, Rumänien, der UdSSR und der Tschechoslowakei unterzeichnet. Durch den Warschauer Vertrages gerieten die oben genannten europäischen Staaten in den Einflussbereich Moskaus.

Nach der UdSSR: die Russische Föderation

1991 löste sich die Sowjetunion auf, und die meisten der ehemaligen sozialistischen Republiken wurden zu unabhängigen Staaten. Danach wurde die Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik offiziell zur Russischen Föderation, bekannt als Russland.  

 

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