Teilnehmer der feierlichen Versammlung zum 60. Jahrestag der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution sprechen mit dem Veteranen der Revolution und des Bürgerkriegs, dem Helden der Sowjetunion Konstantin Nedorubow.
Juri Somow / Sputnik18. August 1978. Held der Sowjetunion General der Armee Iwan Tjulenew.
TASSSein erstes St.-Georgs-Kreuz 4. Klasse, die niedrigste von vier Stufen, erhielt er, weil er am 14. Juli 1915 zusammen mit zwei Kameraden eine zahlenmäßig überlegene deutsche Patrouille angriff, elf feindliche Soldaten niedermetzelte und drei weitere Gefangene machte. In den folgenden Kämpfen erwarb er drei weitere St. Georgs-Kreuze und den Rang eines Unteroffiziers.
Zum Zeitpunkt des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion im Juni 1941 war Tjulenjew für die Südfront verantwortlich. Wie für alle sowjetischen Militärs war auch für ihn die erste Zeit des Krieges katastrophal. „Er weiß nicht, wie man angreift, aber er weiß auch nicht, wie man sich zurückzieht. Er hat zwei Regimenter auf eine Weise verloren, die man nicht verliert“, so Stalins wenig schmeichelhafte Meinung über Tjulenjew.
Er wurde in den Ural geschickt, um Reservedivisionen auszubilden, was ihm sehr gut gelang. Der Höhepunkt seiner militärischen Karriere war die Position des Befehlshabers der Transkaukasischen Front, deren Truppen den Feind daran hinderten, den Kaukasus zu erobern und sich Zugang zu den Ölfeldern bei Baku und Grosny zu verschaffen.
Trotz seiner Leistungen musste Tjulenjew lange Zeit auf den Titel eines Helden der Sowjetunion warten. Erst 1978, wenige Monate vor seinem Tod im Alter von 86 Jahren, wurde ihm die höchste sowjetische Militärauszeichnung verliehen.
Wolgograd. 2. Februar 1973 Verteidiger von Stalingrad, Held der Sowjetunion Konstantin Nedorubow während der Feier des 30. Jahrestages des Sieges in der Schlacht von Stalingrad bei Mamajew Kurgan.
TASSAn einem klaren Augusttag zu Beginn des Ersten Weltkriegs kämpfte sich eine Gruppe von Don Kosaken unter dem Sperrfeuer der feindlichen Artillerie bis zur österreichischen Batterie vor und eroberte sie samt Schützen und Munition. Auf diese Weise verdiente sich Sergeant Konstantin Nedorubow, der die Kosaken befehligte, sein erstes St. Georgs-Kreuz.
Später erhielt er drei weitere St.-Georgs-Kreuze: für die Gefangennahme von 52 österreichischen Soldaten einschließlich eines Offiziers und für die Eroberung des deutschen Hauptquartiers mit wichtigen Unterlagen. Nedorubow wurde auch für seinen Mut und seine Tapferkeit während der groß angelegten Offensivoperation der russischen Armee im Jahr 1916 ausgezeichnet, die als Brusilow-Offensive bekannt wurde.
Interessanterweise kämpfte der spätere Held der Sowjetunion während des Bürgerkriegs (wie viele andere Don Kosaken) auf der Seite der Weißen. Nachdem er jedoch von den Roten gefangen genommen worden war, lief er über.
Bei Ausbruch des Krieges zwischen der UdSSR und Nazi-Deutschland, meldete er sich freiwillig, wurde aber aufgrund seines fortgeschrittenen Alters abgelehnt: Er war bereits in den Fünfzigern. „Junge Soldaten sterben zu Tausenden, weil sie unerfahren sind. Ich hingegen habe im Krieg gegen die Deutschen vier St. Georgs-Kreuze erhalten. Ich weiß also, wie man gegen sie kämpft", reagierte Nedorubow darauf. Schließlich gelang es ihm, sich der Don Kosaken-Kavalleriedivision anzuschließen, in der er Schwadron-Kommandant wurde.
Als erfahrener Kavallerist formte Nedorubow seine Einheit zu einer geschlossenen Kampfgruppe, die sowohl in der Verteidigung als auch im Angriff gleichermaßen effektiv war. Im Jahr 1943 wurde er mit dem Titel Held der Sowjetunion ausgezeichnet. Er starb 1978 im Alter von 89 Jahren.
Als Grigorij Agejew 1915 von zu Hause aus an die Front zog, war er noch keine 14 Jahre alt. Er erhielt sein erstes St.-Georgs-Kreuz, weil er sich in einen deutschen Schützengraben schlich, ein Maschinengewehr mit Munition stahl und es zu den russischen Stellungen zurückschleppte. Agejew beendete den Krieg als ranghoher Unteroffizier mit vier St.-Georgs-Kreuzen auf der Brust.
Während des Zweiten Weltkriegs gehörte Agejew zu den Gründern der Jägerbataillone der Tulaer Volksmiliz. Diese Freiwilligenverbände bestanden aus Sowjetbürgern, die nicht der vorrangigen Wehrpflicht unterlagen und gegen feindliche Saboteure und Spione hinter den feindlichen Linien kämpften.
Tula, südlich von Moskau gelegen, spielte im Herbst 1941 eine entscheidende Rolle bei der Verteidigung Moskaus. Über die Stadt versuchte die 2. Panzerarmee von Heinz Guderian in die sowjetische Hauptstadt vorzudringen, um die Umzingelung der so wichtigen Stadt im Südosten zu vollenden.
Während der Kämpfe um die Stadt war Agejew, der Kommissar des Arbeiterregiments wurde, immer an vorderster Front. Am 30. Oktober wurde er jedoch durch Maschinengewehrfeuer getötet.
„Das kleine Wäldchen, in dem sein Leichnam lag, befand sich bereits hinter den feindlichen Linien... Drei mutige Freiwillige krochen in das vom Feind eroberte Gebiet und nahmen Agejews Leichnam unter Einsatz ihres Lebens vor den Augen der Nazis mit und brachten ihn nach Tula", erinnerte sich der Kommandeur der 50sten Armee, General Iwan Boldin.
Grigorij Agejew wurde am 8. Mai 1965, am Vorabend des 20. Jahrestages des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg, posthum der Titel „Held der Sowjetunion“ verliehen.
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