7 sowjetische Pop-Idole (VIDEOS)

Kira Lisitskaya (Foto: Walentin Mastjukow/TASS; Klaus Winkler/ullstein bild/Getty Images; kjpargeter, denamorado/freepik)
Ihre Lieder über die Erforschung des Weltraums, die Tundra, tapfere Menschen und natürlich die Liebe ließen Millionen sowjetischer Herzen höher schlagen. Und einige dieser Musiker treten auch heute noch auf!

Obwohl es zu Sowjetzeiten einige Einschränkungen gegenüber der kapitalistischen Lebensweise gab, entsprach die Musik in jenen Jahren mehr oder weniger den globalen Trends. Die Musiker drehten Videos, tourten durch alle Regionen des riesigen Landes und hatten natürlich jede Menge Fans.

1. Anna German

Anna German (1936-1982), eine der beliebtesten sowjetischen Sängerinnen, hatte russlanddeutsche Wurzeln und verbrachte ihre Jugend in Breslau, Polen. Neben Russisch und Polnisch sprach sie auch Italienisch, Englisch und sogar einen alten deutschen Dialekt.

Sie begann, bei Studentenabenden mit Liedern aufzutreten und wurde bald ein häufiger Gast bei verschiedenen Festivals in Polen, Italien und der Sowjetunion. Und es waren sowjetische Komponisten, die die berühmtesten Lieder für sie schrieben: Nadjéschda (dt.: Hoffnung), Kagdá zwelí sady (dt.: Als die Gärten blühten), Neschnostj (dt.: Zärtlichkeit) und Écho ljubwi (dt.: Echo der Liebe).

2. Lew Leschtschenko

Der Schwarm vieler sowjetischer Frauen war Lew Leschtschenko (1942 in Moskau geboren und mit 80 Jahren immer noch auf der Bühne!). Der Künstler wurde merkwürdigerweise in der Armee entdeckt und trat nach seinem Dienst in das Theaterinstitut ein. Das Lied Tag des Sieges, das er am 9. Mai 1975 vortrug, brachte ihm weltweite Popularität ein, und seither tritt er regelmäßig an diesem Feiertag in Russland auf. Er sang sogar bei der Abschlussfeier der Olympischen Spiele 1980 in Moskau.

Heute singt Leschtschenko nicht nur alte Hits, sondern auch neue Lieder, die er zusammen mit jungen Rappern (ja, Rappern) aufnimmt. „Ich mag Rap schon seit langem. Schließlich lieben wir Majakowski, und das [seine Gedichte] war wie der erste Rap“, sagte der Künstler kürzlich in einem Fernsehinterview.  

Aber das wichtigste Lied, das selbst junge Russen auswendig kennen, ist Da swidánija (dt.: Auf Wiedersehen).

3. Iosif Kobson

Ein weiterer sowjetischer Favorit, Iosif Kobson (1937-2018), begann in den späten 1950er Jahren mit militärischen und lyrischen Liedern aufzutreten. Er gab Konzerte auf allen Großbaustellen der Sowjetunion, trat in Tschernobyl und Afghanistan auf und tat dies auf eigenen Wunsch. Kobson veranlasste 2002 auch die Terroristen, die das Musicaltheater Nord-Ost in Moskau belagerten, mehrere Geiseln freizulassen. In seinen letzten Lebensjahren war er nicht nur auf der Bühne tätig, sondern leitete auch den Kulturausschuss der Staatsduma.

4. Alla Pugatschowa

Das lebende Symbol der sowjetischen Pop-Szene ist natürlich Alla Pugatschówa (geboren 1949 in Moskau). Sie begann in den 1960er Jahren mit dem Musizieren, nachdem sie die Berufsschule absolviert hatte. Es folgten Auftritte im staatlichen Rundfunk und Fernsehen sowie   Tourneen in die entlegensten Winkel der UdSSR. Sie hat eine sehr tiefe Stimme - einfach unvergleichlich! Im Jahr 2010 beendete Pugatschówa ihre Tourneen, ist aber in den sozialen Netzwerken sehr aktiv. Ihre Tochter Kristina Orbakaite wurde übrigens auch eine beliebte Sängerin in Russland.

5. Pesnjary

Sowjetische Künstler sangen oft nicht nur auf Russisch, sondern auch in den Sprachen anderer Völker der Sowjetunion. Die in den 1960er Jahren in Minsk (Belarussische SSR) gegründete Gruppe Pesnjary (dt.: Sänger) machte Lieder im Pop-Folk-Stil populär. Die Lieder über Heuwagenfahrten, Zugvögel und den Frühling waren in der gesamten Sowjetunion bekannt. Heute ist die Band ein staatliches Ensemble von Belarus.

6. Semljáne

The Soviet rock band Semljane performs at Moscow's Dinamo Stadium during the XII World Festival of Youth and Students in Moscow, 1985.

Das Thema Weltraum faszinierte in den 1960er und 1970er Jahren die Menschen auf der ganzen Welt. Auch die Musiker der 1969 von Leningrader Studenten gegründeten Band Semljáne (dt.: Erdlinge) träumten vom Weltraum. Die Helden ihrer Lieder waren Piloten und Kosmonauten, was den Sowjets sehr gefiel. Ende der 1980er Jahre spielten sie bereits mehr Rock und schwere Musik. Bei ihrem Konzert anlässlich des XII. Festivals der Jugend und Studenten in Moskau 1985 war übrigens die britische Band Everything but the Girl die Vorgruppe.

Semljáne spielt auch heute noch, vor allem an Gedenktagen für die Kosmonauten.

7. Samozwety

Vokal- und Instrumentalensemble Samozwety, 1973.

Die besten Lieder über die Sowjetunion wurden von der Band Samozwety (dt.: Edelsteine) gesungen (von 1971 bis heute). Ihre Lieder handelten von großen Träumen, der Tundra und dem Bau der Baikal-Amur-Magistrale. Sie treten auch heute noch auf, inzwischen in einer jüngeren Besetzung. Aber sie werden immer noch von demselben Mann geleitet, der die Band nach seinem Abschluss am Moskauer Konservatorium gegründet hat - Juri Malikow.

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