1920er – 1940er Jahre
In dieser Zeit trugen die Frauen meist einen taillierten Badeanzug, der wie ein umgenähtes Tanktop (Achselshirt) aussah ...und manchmal auch war. Wenn es sich um einen Zweiteiler handelte, war das Oberteil recht bescheiden und die Unterteile waren hoch taillierte Shorts, die immer den Bauchnabel bedeckten! Aber selbst in dieser puritanischen Zeit gab es Leute, die nichts dagegen hatten, ein bisschen mehr zu zeigen...
1950er Jahre
Erst in den 1950er Jahren begann man in der UdSSR, Bademode als wichtigen Bestandteil der Garderobe zu betrachten und nicht nur als bloßes Kleidungsstück. Sowjetische Modedesignerinnen nähten ihre eigenen Badeanzüge, mit Drapierungen und „ausgefallenen“ westlichen Schnitten. Zu dieser Zeit tauchten auch die ersten Bikinis auf, aber nicht jeder traute sich, einen zu tragen – meist waren Schauspielerinnen und Bohemiens die Vorreiter. Der Zweiteiler war immer noch die vorherrschende Art von Badekleidung an den Stränden. Und diejenigen, die nicht so modebewusst waren, sonnten sich in einfachen Trikots.
1960er Jahre
Bademode war immer noch Mangelware, und die „Retro“-High-Top-Version war bis in die 80er Jahre hinein beliebt. Aber der Tauwettertrend erstreckt sich auch auf den Strand, wo trägerlose Mieder entblößte Nacken und Schultern zeigten.
1970er Jahre
1969 wurde der Film „Der Brillanten-Arm“ veröffentlicht, in dem Swetlana Swetlitschnaja in einem schockierend aufreizenden Badeanzug mit tiefem Ausschnitt erscheint, der ihren Bauch entblößt. Das machte alle Zuschauer verrückt. Ein solches Badeanzugmodell war von nun an heiß begehrt!
Zu dieser Zeit konnte man auch teure, aber unglaublich trendige westliche Bademode kaufen. Sie war nicht offiziell in Geschäften zu haben und wurde heimlich unter dem Ladentisch verkauft.
1980er Jahre
An der Schwelle zur Perestroika änderten sich die konservativen Ansichten über den weiblichen Körper endgültig. Mit jedem Jahr wurde die Bademode immer freizügiger. Die UdSSR hatte sich an den Bikini gewöhnt, er wurde nun zur Norm. Heller, origineller, freizügiger – so lautete die Forderung in den wankelmütigen 80er Jahren.
Bald würde der sowjetische Markt nicht mehr hermetisch abgeriegelt sein und mit chinesischen Konsumgütern überschwemmt werden, aber gleichzeitig die Strandmode hier ihre regionale Besonderheit verlieren – russische Frauen sollten jetzt bald das tragen, was im Westen beliebt war.