Der Mönch Lazarus verließ seine Heimat kurz nach der bitteren Niederlage der Serben gegen die Türken in der Schlacht auf dem Amselfeld im Jahr 1389. Eine Zeit lang lebte er als Asket im Kloster Hilandar auf dem Athos, dann kam er an den Hof des Moskauer Fürsten Wassili I.
Lazarus von Hilandar (oder wie man ihn in Russland nannte – Lazarus der Serbe) war nicht nur ein Diener Gottes, sondern auch ein geschickter Uhrmacher. Im Jahr 1404 stellte er auf Wunsch des russischen Herrschers eine mechanische Uhr mit Schlagwerk her, die auf einem der Türme des Moskauer Kremls montiert wurde.
Die erste öffentliche Uhr in Russland erwies sich als wahres technisches Wunderwerk und funktionierte mehr als zweihundert Jahre lang einwandfrei, bevor sie durch eine modernere ersetzt wurde.
Kaufmann, Diplomat, Geheimagent, Militärberater, Staatsmann und Persönlichkeit des öffentlichen Lebens – Graf Sawwa Ragusinskij-Wladislawitsch, ein Nachkomme herzegowinischer Fürsten, vereinte alle diese Rollen erfolgreich. Er war einer der wichtigsten Vertrauter Peters I.
Der junge talentierte Mann war in Istanbul aktiv im Handel tätig, bis ihm 1702 die russische Botschaft vor Ort anbot, gegen den gemeinsamen Feind der orthodoxen Serben und Russen – die Türken – zu arbeiten. Mit seinem Wissen über die Innen- und Außenpolitik des Osmanischen Reiches und seinen zahlreichen Kontakten in ganz Europa versorgte er die russischen Diplomaten mit wertvollen Geheiminformationen.
Im Jahr 1708 zog der Graf nach Moskau, wo er Berater des Zaren für Südosteuropa wurde. Sawwa Lukitsch reiste häufig nach Montenegro und knüpfte Kontakte zu den Fürstentümern Moldau und Walachei. Im Jahr 1711, während des Pruthfeldzug gegen die Türken, der durch moldauisches Gebiet führte, war er Berater im Hauptquartier des Befehlshabers der russischen Truppen, Boris Scheremetjew.
Später wurde der Graf nach Venedig und Rom geschickt, um junge russische Adlige zu beaufsichtigen, die dort das maritime und militärische Handwerk erlernten. Im Vatikan verhandelte Sawwa Lukitsch über die Entwicklung der bilateralen Beziehungen zwischen Moskau und dem Heiligen Stuhl.
Eine besondere Seite in der Biografie von Ragusinskij-Wladislawitsch war eine Mission nach China im Jahr 1727, bei der er Fragen des Handels und der Grenzziehung zwischen den beiden Mächten löste. Die von dem Diplomaten im selben Jahr gegründete Stadt Troizkosawsk (heute Kjachta) an der Grenze zum Qing-Reich war bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts das wichtigste Zentrum des russisch-chinesischen Handels.
Der ursprünglich serbische Adlige diente den Habsburgern in den Reihen der ungarischen Husaren, wechselte aber 1747 wegen der Schikanen seiner ungarischen Kameraden ins Russische Reich, wo er im Rang eines Leutnants in die Armee eintrat. Nach 42 Jahre ging er als General in den Ruhestand.
Er nahm an den Schlachten gegen die Polen, die Türken und die Preußen teil. Am besten in Erinnerung geblieben ist er jedoch durch die Liquidierung der Saporoger Sitsch, einer militärischen und politischen Organisation der Dnjepr-Kosaken.
Die Zarin Katharina II. betrachtete die Kosaken als Trunkenbolde und Ignoranten, als „schädliches Volk“ und „politisch uneinheitliches und törichtes Volk“, dessen Hauptgeschäft Raub und Plünderung war. Im Mai 1775 erhielt Tekelija ein Korps unter seinem Kommando, mit dem er den schwer zu kontrollierenden Sitsch auflösen sollte.
Das Heer von Tekelija marschierte schnell auf den Aufenthaltsort der Kosaken zu und überraschte diese. Dem Kommandeur gelang es, eine Einigung mit den Ältesten zu erzielen und so ein Blutvergießen zu vermeiden. Die Kosaken gaben ihre Festung freiwillig auf, die nach der Beschlagnahmung des Schatzes und des Archivs von der russischen Artillerie dem Erdboden gleichgemacht wurde.
Kostović war noch keine dreißig Jahre alt, als er beschloss, Österreich-Ungarn in Richtung Russland zu verlassen. Der Serbe nahm am Russisch-Türkischen Krieg 1877-1878 teil. Eine militärische Karriere gefiel ihm jedoch nicht, und er beschloss, sich der Wissenschaft zu widmen.
Bereits 1878 begann er mit der Arbeit an einem U-Boot. Das „Fisch-Boot“ mit einem Propeller sollte acht Personen an Bord befördern und verfügte sogar über den Prototyp einer Vorrichtung für den Abschuss von bis zu zwölf Torpedos. In Ermangelung eines ausreichend starken Motors wurde das Projekt jedoch nie realisiert.
Dann wandte sich der serbische Erfinder der Entwicklung des riesigen, 64 Meter langen Luftschiffs „Russland“ zu. Er erkannte die Fehler der Vergangenheit und entwickelte einen beispiellosen 80-PS-Verbrennungsmotor, der schließlich erfolgreich gebaut und getestet wurde.
Kostović patentierte seinen „verbesserten Motor, der mit Benzin, Paraffin, Petroleum, Leucht- und anderen Gasen und Sprengstoffen betrieben werden kann“ in Russland, dem Vereinigten Königreich und den USA. Die Erfindung fand weite Verbreitung, auch in Automobilen.
Das Luftschiff „Russland“ erlebte jedoch nie seine Jungfernfahrt – es fehlte an der Finanzierung. Bis zu seinem Tod im Jahr 1916 entwickelte Kostović immer wieder neue Projekte, darunter einen Dreidecker, ein Wasserflugzeug und sogar einen Hubschrauber.
Der Kavalleriekommandeur der Roten Armee Dundić war einer der wichtigsten Helden des russischen Bürgerkriegs und wahrscheinlich der berühmteste Serbe, der daran teilnahm.
Dundić war Unteroffizier in der österreichisch-ungarischen Armee und geriet 1916 in russische Gefangenschaft. Dort beschloss er, sich dem serbischen Freiwilligenkorps anzuschließen, das aus ehemaligen Kriegsgefangenen gebildet wurde, um auf der Seite der Entente zu kämpfen.
Im darauf folgenden Bürgerkrieg stellte sich Dundić auf die Seite der Bolschewiki. Er kämpfte in den Reihen der Ersten Kavalleriearmee, einer der kampfstärksten operativen Einheiten der Roten, und wurde für seine Tapferkeit auf dem Schlachtfeld berühmt.
Dundić fiel am 8. Juli 1920 während des sowjetisch-polnischen Krieges im Kampf. „Wer kann sich mit diesem im wahrsten Sinne des Wortes fabelhaften Helden an Wagemut, Tapferkeit, Freundlichkeit und kameradschaftlicher Herzlichkeit messen? Er war ein Löwe mit dem Herzen eines süßen Kindes“, so beschrieb Kliment Woroschilow, ein Kampfgefährte des Serben in der Ersten Kavalleriearmee, der später Marschall der Sowjetunion wurde, den berühmten Kavalleristen.
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