Der französische Künstler kam 1716 auf Einladung von Peter I. nach Russland, um „Porträts und Schlachten zu malen“. Der Vertrag war auf drei Jahre befristet, doch schließlich entschied sich der gebürtige Marseiller, dauerhaft hier zu bleiben.
Seine künstlerische Bandbreite war sehr groß: Er stellte Schlachtszenen aus dem Großen Nordischen Krieg gegen Schweden dar, schmückte königliche Residenzen und malte sogar Ikonen für orthodoxe Kirchen. Sein Markenzeichen war jedoch die Porträtmalerei.
Der Franzose malte zahlreiche Porträts der russischen Monarchen und ihrer Familien. Außerdem bildete Louis Caravaque auch eine Reihe russischer Maler aus und gründete die erste Schule für Aktmalerei in Russland.
Er war ein Nachfahre des berühmten Kardinals Richelieu, der nach der Revolution von 1789 aus Frankreich fliehen musste. In Russland angekommen, brach er fast sofort auf, in den Krieg gegen das Osmanische Reich zu ziehen.
Am 22. Dezember 1790 nahm Herzog Richelieu an der erfolgreichen Erstürmung der als uneinnehmbar geltenden türkischen Festung Ismail teil und wurde für seine Tapferkeit mit dem St.-Georgs-Orden vierten Grades und einem goldenen Degen ausgezeichnet. „Ich liebe verdienstvolle Menschen und wünsche ihm deshalb alles Gute, auch wenn ich ihn nicht persönlich kenne“ schrieb Katharina II. über den mutigen Franzosen.
Später diente er der Zarin und ihrem Enkel Alexander I. in militärischen und zivilen Positionen: Er nahm an dem Krieg gegen Napoleon teil, war Generalgouverneur von Noworossija (nördliche Schwarzmeerküste) sowie von Odessa und leistete einen großen Beitrag zum Wohlstand der Stadt.
Wie vielen anderen Mitgliedern des Adels brachte auch Guillaume-Emmanuel Guignard, Graf von Saint-Priesr, die Französische Revolution nur Elend und Ruin und beraubte ihn seines Heimatlandes.
Guillaume-Emmanuel widmete sein ganzes Leben dem Kampf gegen seine ehemaligen Landsleute für die Wiederherstellung der „alten Ordnung“ und der bourbonischen Dynastie in Frankreich. Seine militärischen Talente kamen vor allem in der Armee des Russischen Reiches zur Geltung.
In der Schlacht von Austerlitz am 2. Dezember 1805 führte Guillaume-Emmanuel das Jägerbataillon der Leibgarde bei der Verteidigung des Dorfes Blazowitz an und war einer der letzten, die sich vom Schlachtfeld zurückzogen. Später nahm der Graf an Dutzenden von Schlachten gegen Napoleons Armee in Russland und Europa teil.
Als die russische Armee Anfang 1814 in Frankreich einmarschierte, war der Graf kurz davor, seinen Traum zu verwirklichen. Es war ihm jedoch nicht vergönnt, den Untergang des napoleonischen Frankreichs mitzuerleben – am 13. März wurde er in der Schlacht von Reims schwer verwundet und starb kurz darauf.
Das Lebenswerk des französischen Architekten war der Bau der Isaakskathedrale, der größten orthodoxen Kirche in St. Petersburg und eines der wichtigsten Symbole der Stadt. Von den einundvierzig Jahren, die er in Russland verbrachte, widmete Ricard de Montferrand vierzig dem Bau der Kathedrale.
Sein anderes grandioses Projekt war die Alexandersäule auf dem Palastplatz, die im Auftrag von Nikolaus I. zum Gedenken an den Sieg über Napoleon errichtet wurde. Lange Zeit fürchteten die Bürger, dass ihnen die Säule auf den Kopf fallen würde und hielten einen respektvollen Abstand zu ihr. Um diese Ängste zu zerstreuen, begann Montferrand, jeden Tag mit seinem Hund um die Säule herumzugehen, was er bis an sein Lebensende beibehielt.
Im Jahr 1836 überwachte der talentierte Franzose das Herausheben der 200 Tonnen schweren Zarenglocke aus dem Erdboden. Die größte Glocke der Welt, aus der nie ein Schuss abgefeuert worden war, hatte ein Jahrhundert lang in einer Grube im Moskauer Kreml gelegen. Sie wurde erst beim zweiten Versuch erfolgreich angehoben und auf einen Sockel in der Nähe des Glockenturms von Iwan dem Großen gesetzt. Da ist sie bis heute zu bewundern.
Nicht alle französischen Militärangehörigen waren bereit, nach der Niederlage Frankreichs im Jahr 1940 ihre Waffen niederzulegen. Die Anhänger von General Charles de Gaulle kämpften an anderen Fronten weiter gegen den Feind, auch an der Ostfront.
In der UdSSR bekämpften französische Piloten in sowjetischen Flugzeugen die Deutschen im Luftregiment Normandie-Neman. Der erfolgreichste von ihnen war Marcel Alber, ein gebürtiger Pariser.
Seine Mitstreiter äußerten , dass er in den Kämpfen mit dem Feind mutig und ausdauernd war und stets taktisch geschickt handelte.
Marcel Albert, der mit dem Titel Held der Sowjetunion ausgezeichnet wurde, errang 23 Luftsiege (davon 15 in der Gruppe) und schoss dabei 33 feindliche Flugzeuge ab. Damit war er nach dem in der Royal Air Force kämpfenden Pierre Closterman der zweiterfolgsreichste Jagdflieger des 2. Weltkrieges.
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