Fakt des Tages: Lenin liebte Bier! Aber er wurde nie betrunken gesehen

Russia Beyond (Boris Vighilev/Sputnik; Getty Images)
Der Anführer der Oktoberrevolution bevorzugte vor allem Münchner Bier.

Als Lenin und Krupskaja 1913 München besuchten, ging Wladimir direkt in eine Bierhalle. „Wir wollten ein oder zwei Tage in München bleiben“, erinnerte sich Krupskaja, „um zu sehen, was aus der Stadt geworden ist, seit wir 1902 dort gelebt hatten, aber da wir in großer Eile waren, blieben wir nur ein paar Stunden in München <...> im Hofbräuhaus. An den Wänden, auf den Bierkrügen stehen überall die Buchstaben HB [liest man diese als kyrillische Buchstaben, erhält man NW – Anm. d. Übers.] Naródnoje wólje – der Wille des Volkes, lachte ich. Wir saßen den ganzen Abend im Volkswillen... Iljitsch lobte das Münchner Bier mit dem Blick eines Kenners und Liebhabers.“

Wladimir Iljitsch Lenin mochte das Münchner Bier. In seiner ersten Emigration (1900-1905) lebte der dreißigjährige Lenin illegal in München, in der Kaiserstraße 46. Die Wohnung wurde ihm von dem einheimischen Sozialdemokraten Georg Rietmeyer zur Verfügung gestellt, der auch Besitzer einer Kneipe im selben Gebäude war, „ein dicker Deutscher“, wie Nadjeschda Krupskaja ihn in ihren Memoiren beschreibt.

Während seines Aufenthalts in München stellte sich Lenin als „Herr Meyer aus Sibirien“ vor, organisierte Untergrundtreffen von Sozialdemokraten und gab die Zeitung Iskra (dt.: Funke) heraus. Doch der künftige Staatschef liebte auch die Freuden des einfachen Volkes. Im Allgemeinen halte ich mich lieber bei verschiedenen Volksabenden und Vergnügungen auf als in Museen, Theatern, Ladenstraßen usw.“, gestand er 1895 in einem Brief an seine Mutter. Und er trank gerne Bier im berühmten Münchner Hofbräuhaus. „Wir erinnern uns besonders gern an das Hofbräuhaus, wo das gute Bier alle Klassenunterschiede aufhebt“, schrieb Krupskaja später in ihr Tagebuch.

Im Jahr 1913, als Lenin und Krupskaja nach München kamen, lebte dort auch der junge Adolf Hitler. Auch er war dafür bekannt, dass er diese Bierstube aufsuchte und sogar Aquarelle von ihr malte. Im Jahr 1920 verkündete Hitler hier sein 25-Punkte-Programm, das bald zum offiziellen Programm der NSDAP wurde.

Es ist nicht überliefert, dass man Iljitsch je betrunken gesehen hat, aber er wollte auch nicht auf das Trinken verzichten – er verstand es, Maß zu halten. Der finnische Kommunist Yrjö Sirola aß 1910 mit Lenin in einem Restaurant zu Mittag. „Als die Karaffe mit dem Wodka zu uns gebracht wurde, fragte ich Lenin: Genehmigen Sie sich vor dem Essen einen Schluck?Meine Partei verbietet es nicht, war seine Antwort.“

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