Wie Moskau am Ende des 19. Jahrhunderts aussah (FOTOS)

MAMM/MDF/russiainphoto.ru
Während St. Petersburg als Hauptstadt glänzte, galt Moskau als eine Insel der alten Zeiten. Im 20. Jahrhundert änderte die Stadt ihr Aussehen völlig und verwandelte sich in eine Parade-Schaufensterstadt der UdSSR. Werfen Sie einen Blick auf die Ansichten der heutigen russischen Hauptstadt um die Jahrhundertwende, von denen viele nur in diesen Fotos erhalten geblieben sind.

Die 1870er Jahre

Der Glockenturm Iwan der Große im Moskauer Kreml. Bis 1860, vor dem Bau der Christ-Erlöser-Kathedrale, war dies das höchste Gebäude in Moskau.

Die Zarenglocke, bei der ein Stück abgebrochen ist, hat nie geläutet. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde sie auf einen Sockel im Moskauer Kreml gestellt, wo sie noch heute zu sehen ist.

Auf der Aufnahme sind die Christ-Erlöser-Kathedrale, an der noch gebaut wird, und die alte Kirche der Erhöhung der Heiligen Jungfrau Maria zu sehen. Beide Gebäude wurden in den 1930er Jahren zerstört.

Ein Panorama des Pretschistenskaja-Ufers mit Blick auf den Kreml – das Herz von Moskau.

Der Pavillon der Polytechnischen Ausstellung von 1872, eines der ersten Gebäude, das vollständig aus Metall und Glas gefertigt wurde, ist am Kremlufer zu sehen (auf dem Foto unten rechts).

In der Moskauer Manege, unweit des Kremls, fanden (und finden auch heute noch) bedeutende Ausstellungen statt.

Die 1880er Jahre

Das moderne Gebäude des Bolschoi-Theaters wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut (später wurden jedoch einige Veränderungen und Umbauten vorgenommen).

Ein weiteres Gebäude, das die Zeit nicht überdauert hat, ist die Kirche des Klosters der Heiligen Großmärtyrerin Katharina von der Himmelfahrt, die sich im Moskauer Kreml befand.

Nach mehr als 40 Jahren Bauzeit wurde die Christ-Erlöser-Kathedrale 1883 endlich eingeweiht. Auf dem Kremlufer (im Vordergrund) herrschte bereits reger Verkehr.

Das Rote Tor, ein barocker Triumphbogen, wurde bereits unter Peter dem Großen errichtet; die Bolschewiken rissen ihn ab, um die Straße zu verbreitern. Der Name Rotes Tor blieb jedoch in der Toponymie Moskaus erhalten – so heißt immer noch der Platz und die dortige Metrostation. Auf der linken Seite im Foto befindet sich die Kirche der drei heiligen Hierarchen, die ebenfalls abgerissen wurde.

Das Tschudow-Kloster des Moskauer Kremls wurde auch unter den Bolschewiken abgerissen.

Und das ist das Barbara-Tor der Kitaj-Gorod-Mauer, die das gesamte Zentrum Moskaus umgab. Heute sind nur noch Fragmente davon übrig.

1887 wurde auf dem Iljinskij-Tor-Platz ein Denkmal für die Helden von Plewna errichtet, das an den 10. Jahrestag der Schlacht von Plewna während des russisch-türkischen Krieges erinnert.

Die Nikolskaja-Straße; links das Synodalgebäude, das zu Beginn des 19. Jahrhunderts an der Stelle der Moskauer Druckerei errichtet wurde. Heute beherbergt es das Historische und Archivarische Institut der Russischen Staatlichen Universität für Geisteswissenschaften.

Die 1890er Jahre

Das luxuriöse neugotische Herrenhaus von Sinaida Morosowa wurde 1898 in der Spiridonowka-Straße gebaut. Der Architekt Fjodor Schechtel war der Autor des Projekts. Heute beherbergt es das Empfangshaus des russischen Außenministeriums.

Der Kleine Nikolauspalast im Moskauer Kreml war eine der Residenzen der Zaren, wenn diese Moskau besuchten. Heute gibt es dieses Gebäude nicht mehr – es wurde 1929 von den Bolschewiken abgerissen.

Die Sperlingsberge – ein beliebtes Ausflugsziel der Moskauer. In der Ferne ist das Nowodewitschij-Kloster zu sehen. Heute gibt es auf dieser Seite des Flusses einen ganzen Komplex von Sporteinrichtungen sowie das Luschniki-Stadion.

Diese Archivaufnahme zeigt die Dekoration der Straße Ochotnyj Rjad während der Feierlichkeiten zur Krönung von Nikolaus II. im Jahr 1896.

Früher war das Gelände des Moskauer Kremls für Besucher geöffnet, jetzt muss man eine Eintrittskarte erwerben). Auf dem Foto: die erhalten gebliebene Kathedrale der Verkündigung.

Für einen heutigen Moskauer ist es schwer vorstellbar, dass irgendwann einmal Gras auf den Granitböschungen der Moskwa gewachsen ist.

Eine Straßenbahn in der Nähe der Geburtskirche der Theotokos in Putinki, die bis heute erhalten geblieben ist.

Das Denkmal für Minin und Poscharski stand ursprünglich vor den Oberen Handelsreihen (heute GUM), wurde aber in der Sowjetzeit an die Basilius-Kathedrale verlegt.

Eine weitere Szene, die nur auf Fotos erhalten geblieben ist: eine Pferdebahn auf dem Serpuchow-Platz.

Übrigens fuhr bis 1930 eine Straßenbahnlinie direkt über den Roten Platz! Sie wurde abgerissen, weil sie den Paraden im Weg war.

Das beeindruckende Igumnow-Haus im neo-russischen Stil wurde 1895 erbaut. Heute dient es als Residenz des französischen Botschafters in Russland.

Der Palast an der Petrowskij-Straße im Norden Moskaus – hier übernachteten einst die Zaren auf ihren Reisen von und nach St. Petersburg. Heute beherbergt er ein Museum und ein Boutique-Hotel.

Altes Moskau. Kusnezkij-Most-Straße. Ein Dreispänner.

>>> Zeitreise: Die Basilius-Kathedrale vor 100 Jahren und heute

Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung ausschließlich unter Angabe der Quelle und aktiven Hyperlinks auf das Ausgangsmaterial gestattet.

Diese Webseite benutzt Cookies. Mehr Informationen finden Sie hier! Weiterlesen!

OK!