Dadajew war schwer verwundet und galt als tot; seine Familie hatte bereits seine Todesmitteilung erhalten. Dieses „Verschwinden“ spielte den Tschekisten in die Hände – er wurde 1943 mit einem geheimen Sonderflug nach Moskau geschickt, wo man ihn in einem Landhaus unterbrachte und ihm erklärte, was man von ihm wollte.
Um Stalin ähnlicher zu werden, nahm Dadajew 11 kg zu, färbte seine Zähne (Stalin rauchte, Dadajew nicht) und trainierte mehrere Monate lang unter Aufsicht des NKWD, Stalin anhand von Filmchroniken zu kopieren. Es gab jedoch eine wichtige Diskrepanz im Alter – es bestand ein Unterschied von fast 40 Jahren. Deshalb lernte Dadajew, sich selbst „Pockennarben“ im Gesicht zu verpassen, wie die von Stalin, und ging immer geschminkt.
Zunächst erhielt er einfache Aufgaben – am entsprechenden Ort zu erscheinen und in das richtige Auto zu steigen. Dann wurde er mit offiziellen Besuchen, Treffen mit ausländischen Delegationen, den Aufnahmen in Filmchroniken, der Teilnahme an Paraden auf dem Roten Platz und sogar dem Verlesen von Berichten im Radio betraut.
Und keiner der Zeugen schöpfte jemals Verdacht. Nur ein sehr kleiner Kreis wusste von dem Doppelgänger. Dadajew hatte eine Geheimhaltungsverpflichtung unterschrieben; seine Familie hielt ihn immer noch für tot.
Nach Stalins Ableben verschwand die Notwendigkeit eines Doppelgängers. Dadajew wurde Schauspieler und... Humorist und reiste mit einem Konzertprogramm durch das Land. Informationen über seine geheime Arbeit waren bis 1996 unter Verschluss.
Dadajew lebt übrigens noch. Am 2. März 2023 wurde er 100 Jahre alt!
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