Iwan Koschedub: das beste sowjetische Fliegerass des Zweiten Weltkriegs

Iwan koschedub vor dem Flugzeug La-5FN - einem Geschenk des Kolchosbauern W.W. Konew, 1944.

Iwan koschedub vor dem Flugzeug La-5FN - einem Geschenk des Kolchosbauern W.W. Konew, 1944.

Iwan Schagin/Sputnik
Er war nicht nur in den Luftstreitkräften der Roten Armee der Beste, sondern auch unter allen Jagdfliegern der Anti-Hitler-Koalition.

„Mein Leben ist für immer mit der Luftfahrt verbunden. Ich kann ohne den Himmel nicht leben“, schrieb der sowjetische Pilot Iwan Koschedub in seinen Memoiren. Er schoss 64 feindliche Flugzeuge ab und war damit der effektivste Jagdflieger unter den Luftstreitkräften aller Länder, die im Zweiten Weltkrieg gegen die Nazis kämpften.

Von links nach rechts: Oberst Alexander Pokryschkin, Marschall der Sowjetunion Georgij Schukow, Major Iwan Koshedub.

Koschedub kam ziemlich spät an die Front – erst im März 1943. Und seine Militärlaufbahn wäre fast beendet wurden, ohne dass er gekämpft hätte. In der ersten Luftschlacht über Woronesch geriet seine La-5 nicht nur unter Beschuss von deutschen Bombern, sondern auch von sowjetischen Flugabwehrkanonen. Dennoch gelang es ihm, sein beschädigtes Flugzeug auf einem Feld zu landen.

Der dreifache Held der Sowjetunion, Gardemajor Iwan Koschedub.

Die Sternstunde des Piloten war die große Schlacht am Kursker Bogen im Sommer 1943. Am 6. Juli schoss er sein erstes feindliches Flugzeug ab – einen Bomber Junkers Ju-87. Am nächsten Tag schoss er einen weiteren ab und am 9. Juli zerstörte er gleich zwei deutsche Jäger Messerschmitt Bf-109 auf einmal.

Der dreifache Held der Sowjetunion, der Pilot Iwan Koschedub (Mitte) und einer der ersten russischen Flieger Boris Iliodorowitsch Rossinskij (rechts), beim XVI All-Union-Flugmodellwettbewerbe, 13. August 1947.

Am 4. Februar 1944 erhielt Oberleutnant Koschedub seine erste Auszeichnung – den Stern Helden der Sowjetunion. Zu diesem Zeitpunkt gingen 20 abgeschossene feindliche Flugzeuge auf sein Konto.

Jagdflieger Iwan Koschedub erhält Glückwünsche von seinen Kameraden zum 60. Sieg im Luftkampf.

Sechs Monate später wurde ihm der zweite Stern verliehen. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich die Zahl seiner Siege auf 48 erhöht. Dreifacher Held der Sowjetunion wurde Iwan Nikitowitsch nach dem Sieg im August 1945.

Der dreifache Held der Sowjetunion, Generalmajor Iwan Koschedub, während eines Gesprächs mit Mitgliedern des Suchteams „Iskatelj“ (dt.: „Sucher“), Tula. Oktober 1964.

Das Erfolgsgeheimnis des sowjetischen Fliegerasses war die Fähigkeit, die Situation sofort zu verstehen, die Risiken richtig einzuschätzen und die richtige Lösung zu finden. Koschedub beherrschte sein Kampfflugzeug meisterhaft und wandte gekonnt eine Vielzahl von Manövern an: Zickzackflug, Aufschwung, Kerze und andere. „Präzises Manöver, verblüffende Schnelligkeit des Angriffs und Zuschlagen aus extrem kurzer Entfernung“, so definierte er die Grundlage des Luftkampfes.

Iwan Koschedub nach einem Flug, 1965.

Koschedub arbeitete ständig daran, sein Sehvermögen, sein visuelles Gedächtnis und seine Beobachtungsgabe zu verbessern. Er verstand auch die Bedeutung des körperlichen Trainings: „Ein körperlich abgehärteter Pilot kann sowohl plötzliches Absinken von großer Höhe auf niedrige Höhe als auch Überlastungen problemlos ertragen.“

Der dreifache Held der Sowjetunion, Generalleutnant Ivan Kozhedub (links) und der Leiter der belgischen Militärdelegation, Generalleutnant Sch.W. Wiwario, in der Kanzel eines Jagdbomber-Trainingsflugzeugs, 1968.

Während der Schlacht am Dnjepr im Herbst 1943 griff er im Alleingang und ohne Deckung durch Jäger eine Gruppe von achtzehn deutschen Bombern an.

„Sturzflug aus einer Höhe von 3500 Metern, maximale Geschwindigkeit. Ich nähere mich schnell. Es ist etwas schwierig, zu zielen. Ich eröffne das Feuer auf die Spitze der Kolonne, um die Kampfordnung in Panik zu versetzen. Ich dringe in die Formation des Feindes ein. Die faschistischen Schützen erwidern das Feuer. Ich weiche von der Strecke ab und kippe das Flugzeug von der einen Seite zur anderen. Ich tauche von der Seite auf, von oben, von unten. Der Motor läuft reibungslos. Das Flugzeug gehorcht jeder meiner Bewegungen...“

Der dreifache Held der Sowjetunion Iwan Koschedub während der Demonstration von Arbeitern auf dem Roten Platz, Moskau. 1. Mai 1984.

Koschedub war einer der ersten Piloten in der Anti-Hitler-Koalition, dem es gelang, eine Messerschmitt Me-262, das erste in Serie gebaute Strahlflugzeug der Welt, abzuschießen. Leider geht auf das Konto des Piloten (nach eigener Aussage) auch der Abschuss von zwei amerikanischen Jäger P-51 Mustang, die sein Flugzeug im April 1945 irrtümlich angriffen. Das sowjetische Ass erkannte zu spät, dass er mit den Alliierten zusammengestoßen war, als der Kampf bereits beendet war.

Iwan Koschedub auf dem Flugplatz, vor dem Flugzeug, 1973.

Im Jahr 1951 zog Koschedub in den Krieg nach Korea. Er leitete die 324. Jagddivision, die unter seinem Kommando 216 Luftsiege errang. Dem Oberst selbst war es kategorisch verboten, an den Kämpfen teilzunehmen.

LA-7-Jagdflugzeug. Mit dieser Maschine beendete der dreifache Held der Sowjetunion Iwan Koschedub den Krieg und schoss 17 Nazi-Flugzeuge ab, wie die Sterne auf dem Rumpf beweisen.

Später blieb der berühmte Pilot in der Struktur der Luftwaffe, und 1985 erreichte er den Rang eines Luftmarschalls. Er starb am 8. August 1991, nur wenige Monate vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion.

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