Die 3 besten sowjetischen Flieger-Asse des Zweiten Weltkriegs

Sputnik; Arkadij Schaichet, Boris Weljaschew/МАММ/МDF/russiainphoto.ru
Sie waren die besten Militärpiloten unter allen Ländern der Anti-Hitler-Koalition. Einige von ihnen errangen Siege in amerikanischen Flugzeugen.

1. Alexander Pokryschkin

Held der Sowjetunion Alexander Pokrysсhkin.

„Achtung! Achtung, Achtung! Pokryschkin in der Luft!“, so warnten die deutschen Warnposten vor dem Auftauchen des P-39 Airacobra-Jägers mit dem Kennzeichen 100 des berühmten sowjetischen Fliegerasses Alexander Pokryschkin am Horizont.

Während des Krieges nahm Pokryschkin an mehr als 650 Militärflügen und 156 Luftkämpfen teil und schoss 59 feindliche Flugzeuge persönlich und sechs in einer Gruppe ab. Einer anderen Version zufolge übersteigt die Zahl seiner Siege die Hundert.

Er war nicht nur ein begabter Pilot, sondern auch der Erfinder neuer taktischer Lösungen und Taktiken für den Luftkampf: Schere, Falkenstoß, Zange, Schaukel und andere. Ihm ist es zu verdanken, dass die Luftstreitkräfte der Roten Armee die wirksame Kampfordnung Kuban-Etagere verbreiteten, der den Kampfflugzeugen mehr Raum für die Suche nach Zielen bot.

Pokryschkin, der seit Kriegsbeginn an der Front war, war einer der ersten, der bei völliger Überlegenheit über die feindliche Luftwaffe allein auf die freie Jagd nach deutschen Flugzeugen gehen durfte, auch hinter den feindlichen Linien. Unter sowjetischen Piloten war diese Praxis erst seit 1943 weit verbreitet.

„Er stürzte sich auf Messerschmitts, Junkers, Heinkels, griff sie mit hoher Geschwindigkeit an, zerstörte sie mit kurzen, präzisen Feuerstößen und ließ sie als feurige Trümmer zu Boden fallen“, erinnerte sich der Pilot Michail Wodopjanow.

In den Nachkriegsjahren stieg der dreifache Held der Sowjetunion Pokryschkin zum stellvertretenden Oberbefehlshaber der sowjetischen Luftverteidigungsstreitkräfte auf. Im Jahr 1972 wurde er in den Rang eines Marschalls der Luftstreitkräfte befördert.

2. Grigorij Retschkalow

Held der Sowjetunion Grigorij Retschkalow.

Pokryschkins Kollege Grigorij Retschkalow absolvierte während des Krieges 452 Kampfeinsätze, nahm an 122 Luftkämpfen teil, schoss persönlich 56 (nach anderen Quellen 61) und als Mitglied einer Gruppe 5 feindliche Flugzeuge ab. Er saß am Steuer vieler Jagdflugzeuge, sein Favorit war jedoch die Airacobra.

Retschkalow war ein Meister der freien Jagd, die er in der Regel in großer Höhe (bis zu sechstausend Meter) durchführte. Das Auffinden eines Opfers war für den Piloten kein Problem, da er über ein außergewöhnlich gutes Sehvermögen verfügte.

Retschkalows Sternstunde war die Luftschlacht um den Kuban im Frühjahr 1943, bei der er 17 feindliche Flugzeuge abschoss. „Es gab keinen einzigen Einsatz, bei dem wir nicht gekämpft haben“, erinnerte sich der Pilot. „Am Anfang agierten die Faschisten äußerst dreist. Eine Gruppe von Flugzeugen setzte ab, stürzte sich auf uns und wir mussten mitansehen, wie das eine oder andere unserer Flugzeuge Feuer fing und zu Boden stürzte. Aber wir durchschauten schnell die Taktik der faschistischen Piloten und begannen, neue Taktiken anzuwenden: paarweise statt in Formationen zu fliegen, den Funk besser zur Kommunikation und Führung zu benutzen, Gruppen von Flugzeugen nach der sogenannten Etagere zu ordnen.

Retschkalows Jagdflugzeug P-39 Airacobra.

Nur wenige sowjetische Piloten konnten sich einer solchen Vielfalt beim Abschuss feindlicher Flugzeuge rühmen: Heinkel He 111-Bomber, Junkers Ju 88 und Ju 87, Messerschmitt Bf 109-Jagdflugzeuge, Focke-Wulf Fw 190, verschiedene Transportflugzeuge und Aufklärer und sogar ein Flugboot vom Typ Savoia-Marchetti S.55.

Der zweifache Held der Sowjetunion Retschkalow verbrachte das Kriegsende als Fliegerinspektor des 6. Garde-Jagdfliegerkorps. Nach 1945 setzte er seinen Dienst bei den Luftstreitkräften fort und erlangte den Rang eines Generalmajors.

3. Iwan Koschedub

Held der Sowjetunion Iwan Koschedub.

Präzise Manöver, atemberaubende Angriffsgeschwindigkeit und Schläge aus kürzester Entfernung – so definierte Iwan Koschedub die Grundlagen des Luftkampfes. Auf das Konto dieses Piloten gehen 62 abgeschossene feindliche Flugzeuge, was ihn zum produktivsten Jagdflieger nicht nur in den Luftstreitkräften der Roten Armee, sondern auch in allen Ländern der Anti-Hitler-Koalition machte.

Koschedub wurde erst im Frühjahr 1943 an die Front abkommandiert und war Retschkalow und Pokryschkin in Bezug auf die Anzahl der Einsätze und Luftkämpfe unterlegen (er hatte lediglich 330 bzw. 120). Dank seiner Initiative und Intelligenz wurde er jedoch zum sowjetischen Fliegerass Nummer eins.

Iwan Koschedub und sein Kampfflugzeug La-5FN.

So beschrieb Koschedub eines der Luftgefechte während der Schlacht von Kursk: „Ich machte einen Fehler im Kampf und verlor an Höhe... Daraufhin korrigierte ich meinen Fehler und flog schnell weiter, um Höhe zu gewinnen. Zwei Messerschmitts folgten mir... Ich schraubte mich leise nach oben. Die Deutschen folgten, näherten sich jedoch in einem zu steilen Winkel. Mir war sofort klar, dass die Deutschen bei einer solchen Steigung entweder zurückfallen oder ,hängen bleiben’ müssen. Ich begann, die Messerschmitt in der Nähe genau im Auge zu behalten. In der Tat war der Deutsche bald am Limit, und ,blieb hängen’, da er an Geschwindigkeit verloren hatte. Ich flog mit meiner Lawotschkin schnell einen Shall Turn (eine Kunstflugfigur, mit der ich schnell die Flugrichtung ändern konnte), flog auf den Deutschen zu und schoss ihn mit der ersten guten Salve ab.“

Er war einer der ersten alliierten Piloten, der ein deutsches Düsenjagdflugzeug vom Typ Messerschmitt Me-262 abschoss.

Während des Koreakriegs (1950-1953) kommandierte Koschedub, dreifacher Held der Sowjetunion, die 324. Jagdfliegerdivision, die 216 Luftsiege errang. Später setzte er seinen Dienst bei den Luftstreitkräften in leitenden Positionen fort. Im Jahr 1985 wurde er in den Rang eines Marschalls der Luftstreitkräfte befördert.

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