- Leninka – eine nach Wladimir Lenin benannte Bibliothek
Obwohl es in den meisten Siedlungen, Städten und Gemeinden der ehemaligen UdSSR eine Leninstraße gab oder noch heute gibt, wird die Russische Staatsbibliothek in Moskau (von 1925 bis 1992 – die Lenin-Staatsbibliothek der UdSSR) immer noch von der russischen Öffentlichkeit liebevoll Leninka genannt.
- Rykowka – ein Wodka mit dem Spitznamen von Aleksej Rykow
Am 26. August 1923 beschloss der Rat der Volkskommissare, die Produktion aller alkoholischen Getränke im Land wieder aufzunehmen. Jahrelang galt im Russischen Reich seit Beginn des Ersten Weltkriegs ein von der Regierung verabschiedetes Verbotsgesetz. Es wurde von den Bolschewiken mehrmals verlängert.
Im Dezember 1924 kam billiger Wodka in die Regale, der nach dem Vorsitzenden des Rates der Volkskommissare, Alexej Rykow (im Amt von 1924-1930), Rykowka genannt wurde.
Rykowka war kein echter Wodka – er hatte einen Alkoholgehalt von nur etwa 30 Prozent. Am 20. Dezember 1924 schrieb der Schriftsteller Michail Bulgakow in sein Tagebuch:
„Die Neuigkeit in Moskau – ein 30-prozentiger Wodka, der im Volksmund als Rykowka bezeichnet wird, und das aus gutem Grund. Er ist anders als der Zarenwodka, denn er ist zehn Prozent schwächer, schmeckt schlechter und ist viermal so teuer!“
Eine Halbliterflasche Rykowka kostete einen Rubel – das entsprach dem Gegenwert von zwei Litern Sonnenblumenöl, vier Kilogramm Fisch oder 20 Kilogramm Kartoffeln – eine Menge Geld in jenen Jahren des Hungers.
- Stalinkas – die unter Stalin gebaute Wohnhäuser
Wohnhäuser und Hochhäuser (einschließlich der berühmten Sieben Schwestern), die während Stalins Regierungszeit erbaut wurden, nannte man Stalinkas.
Sie wurden größtenteils im neoklassizistischen Stil gebaut, und der Architekturstil der Stalinkas wurde danach oft als Stalinistischer Empire-Stil oder Stalinistischer Neoklassizismus bezeichnet.
- Malenkowkas – während der Regierungszeit von Georgij Malenkow gebaute Wohnhäuser
Erstaunlicherweise wurden einige Haustypen in der UdSSR sogar zu Ehren von Georgij Malenkow benannt, der nur zwei Jahre lang (1953-1955) Vorsitzender des Ministerrats der UdSSR war.
Die Pläne für die massenhafte Umsiedlung von Menschen in vereinfachte Häuser in Block-, Ziegel- und Plattenbauweise begannen unter Stalin – in der UdSSR herrschte eine schwere Wohnungsnot.
Die ersten Ziegelhäuser mit einem vereinfachten Grundriss wurden Malenkowkas genannt.
Sie hatten minimale Verzierungen an den Fassaden und hohe Decken, die Anzahl der Stockwerke war gering und die Wohnungen waren im Vergleich zu den Stalinkas weniger geräumig.
- Chruschtschjowkas – während der Herrschaft von Nikita Chruschtschow gebaute Wohnhäuser
Dieser Wohnhaustyp ist nicht nur in der ehemaligen UdSSR, sondern auch in den ehemaligen Ländern des sozialistischen Ostblocks bekannt.
Chruschtschjowkas sind standardisierte Wohnblocks (in der Regel fünfstöckig) mit vereinfachten Kleinwohnungen, die in der Zeit des Massenwohnungsbaus in der UdSSR in den 1960er Jahren unter Generalsekretär Nikita Chruschtschow (1958-1964) gebaut wurden.
- Breschnewkas – Wohnhäuser aus der Zeit von Leonid Breschnew
Zu diesem Wohnhaustyp gehören sowjetische 9-17-stöckige Plattenbauten mit verbessertem Grundriss (im Vergleich zu den Chruschtschjowkas). Die Projekte wurden während der Regierungszeit von Leonid Breschnew (1964-1982) entwickelt.
- Andropowka – ein Wodka mit dem Spitznamen von Juri Andropow
Der Wodka Moskowskaja wurde im Volksmund Andropowka genannt. Sein Preis wurde unter Generalsekretär Juri Andropow (1983-1984) gesenkt und es war der billigste Wodka in der Sowjetunion jener Zeit.
Im Jahr 1972 hob die sowjetische Regierung den niedrigsten Preis für Wodka von 2 Rubel 87 Kopeken pro Flasche auf 3 Rubel 62 Kopeken an.
Im Jahr 1981, nach den Olympischen Spielen 1980, wurde der Preis sogar noch weiter erhöht – auf 5 Rubel 30 Kopeken, worauf die Bevölkerung mit einem Liedchen reagierte:
Erst zahlten wir drei [Rubel], heut’ zahlen wir fünf – wir werden trotzdem weiter kaufen!
Selbst wenn er acht kosten wird, hören wir mit dem Trinken nicht auf!
Sagen Sie [Leonid] Iljitsch [Breschnew] Bescheid – wir sind bereit, selbst zehn zu zahlen!
Als Generalsekretär Juri Andropow an die Macht kam, senkte er den Preis des Wodkas Moskowskaja auf 4 Rubel 20 Kopeken, bei einem Durschnittsgehalt von 180-200 Rubel in jenen Jahren.
Die Leute begannen, den Wodka als Andropowka und auch Erstklässlerin oder Schulmädchen zu bezeichnen, da er am 1. September 1983, dem ersten Tag des neuen Schuljahres, in den Handel kam.